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Fachverlag und Nachrichtenagentur

SWISS OPHTHAL

OCT-basierte Biomarker als Prädiktoren für ein Rezidiv der zentralen serösen Chorioretinopathie

MEDICAL RETINA Lausanne – Die zentrale seröse Chorioretinopathie (CSCR) ist eine Netzhauterkrankung, die durch eine Ansammlung von subretinaler Flüssigkeit gekennzeichnet ist und sich in akuten Fällen häufig spontan zurückbildet. Bei etwa einem Drittel der Patienten kommt es jedoch zu Rezidiven, die zu schweren und irreversiblen Sehbehinderungen führen können. Ziel der Studie von Emilien Seiler vom Jules Gonin Eye Hospital, Universitätsaugenklinik Lausanne, und seinen Co-Autoren war es, Parameter zu identifizieren, die aus der optischen Kohärenztomographie (OCT) abgeleitet werden können und mit dem Auftreten eines Rezidivs der CSCR assoziiert sind.

Der Datensatz umfasste 5.211 OCT-Scans von 344 Augen von 255 Patienten mit der Diagnose CSCR. 178 Augen wurden als rezidivierend identifiziert, 109 als nicht rezidivierend und 57 wurden ausgeschlossen. Die Parameter wurden mit Algorithmen der künstlichen Intelligenz bestimmt, die auf konvolutionellen neuronalen Netzen (U-Nets), Faltungskernen und morphologischen Operatoren basieren. Inferenzstatistiken wurden verwendet, um die Unterschiede zwischen den rezidivierenden und nicht rezidivierenden Gruppen zu bewerten. Es wurde ein prädiktives logistisches Regressionsmodell wurde verwendet und die Koeffizienten als Mass für die Signifikanz der Biomarker berechnet.

Neun prädiktive Biomarker für das Wiederauftreten von CSCR wurden identifiziert: Alter, intraretinale Flüssigkeit, subretinale Flüssigkeit, Pigmentepithelabhebungen, choroidaler Vaskularitätsindex, Integrität der Photorezeptoren und der retinalen Pigmentepithelschicht, Dicke der Choriokapillaris und des choroidalen Stromas sowie Ausdünnung der äusseren Körnerschicht und der inneren Körnerschicht in Kombination mit der äusseren plexiformen Schicht. In der Oktober-Ausgabe 2024 der SCIENTIFIC REPORTS gehen die Autoren davon aus, dass diese Ergebnisse zukünftige Entwicklungen zur automatisierten Erkennung eines Rezidivs der zentralen serösen Chorioretinopathie ermöglichen und den Weg für translationale medizinische Anwendungen ebnen könnten. (bs)

Autoren: Seiler E, Delachaux L, Cattaneo J, Garjani A, Martin T, Duriez A, Baffou J, Mousavi S, Meloni I, Bergin C, Tomasoni M, Eandi CM. Korrespondenz: Chiara M. Eandi, Department of Ophthalmology, University of Lausanne, Jules Gonin Eye Hospital, Fondation Asile des Aveugles, Avenue de France 15, 1001, Lausanne, Switzerland. E-Mail: chiara.eandi@unito.it Studie: Importance of OCT-derived biomarkers for the recurrence of central serous chorioretinopathy using statistics and predictive modelling. Quelle: Sci Rep. 2024 Oct 13;14(1):23940. doi: 10.1038/s41598-024-75275-7. PMID: 39397115; PMCID: PMC11471761. Web: https://www.nature.com/articles/s41598-024-75275-7