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Fachverlag und Nachrichtenagentur

Fallbericht: Einseitiges Papillenödem bei einem Hund mit großer suprasellärer Raumforderung

TUMOR Seoul – Heejong Cho von der Yoolim Animal Eye Clinic in Seoul, Korea, und Kollegen stellen den Fall einer acht Jahre alten, 5,7 kg schweren, kastrierten Pudelhündin vor, die mit der Hauptbeschwerde einer Sehbehinderung vorgestellt wurde. Die visuelle Untersuchung, einschließlich Pupillarreflex, Bedrohungsreaktion, Blendreflex und Labyrinthnavigation unter photopischen und skotopischen Bedingungen, ergab eine negative Reaktion in beiden Augen, mit Ausnahme eines positiven direkten Pupillarreflexes im rechten Auge und eines positiven konsensuellen Pupillarreflexes vom rechten zum linken Auge.

Eine systemische Untersuchung, einschließlich neurologischem Status, Blutbild und Thoraxröntgen ergab keine Auffälligkeiten, eine komplette ophthalmologische Untersuchung, okulärer Ultraschall und Elektroretinogramme ergaben keine Ursache für die Erblindung. Die Funduskopie des linken Auges zeigte einen vergrößerten Sehnervenpapillendurchmesser, unscharfe Sehnervenpapillenränder, einen Verlust der physiologischen Grube und eine Zunahme der Gefäßkrümmung. Im rechten Auge fanden sich multifokale depigmentierte Areale im nicht-tapetalen Fundus und mehrere pigmentierte Flecken, die von einem Bereich mit matter tapetaler Reflexion im tapetalen Fundus umgeben waren. Die optische Kohärenztomographie zeigte eine schwere anteriore Deformation des Sehnervenkopfes und der Bruch-Membran im peripapillären Bereich des linken Auges. Die Magnetresonanztomographie zeigte eine unregelmäßige, breitbasige supraselläre Raumforderung mit Zeichen einer intrakraniellen Hypertension, einschließlich einer dorsalen Verlagerung des dritten Ventrikels, einer Rechtsverschiebung der Falx cerebri, einer transtentoriellen Herniation, eines periläsionalen Ödems, einer Abflachung/Vorwölbung der hinteren Sklera und eines größeren Durchmessers der Sehnervenscheide auf der linken Seite als auf der rechten Seite.

Die Autoren veröffentlichten damit im Juni 2024 beim Fachjournal FRONTIERS IN VETERINARY SCIENCE den ersten umfassenden Bericht, der ein einseitiges Papillenödem bei einem Hund mit einem Hirntumor unter Verwendung moderner ophthalmologischer und neurologischer Bildgebungsverfahren beschreibt. (bs)

Autoren: Cho H, Choi M, Yoo S, Jeong M, Park SA. Korrespondenz: Manbok Jeong, Department of Veterinary Clinical Sciences, College of Veterinary Medicine, Purdue University, West Lafayette, IN, USA. E-Mail: manbok85@gmail.com Studie: Case report: Unilateral papilledema in a dog with a large suprasellar mass and suspected intracranial hypertension: insights from funduscopy, optical coherence tomography, and magnetic resonance imaging. Quelle: Front Vet Sci. 2024 Jun 12;11:1372802. doi: 10.3389/fvets.2024.1372802. PMID: 38933701; PMCID: PMC11202079. Web: https://www.mdpi.com/2306-7381/11/6/261