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Fachverlag und Nachrichtenagentur

Schwedische Registerstudie zur postoperativen Endophthalmitis

UVEITIS Stockholm – Anhand von Daten des schwedischen Nationalen Kataraktregisters (NCR) aus den Jahren 2011 bis 2017 führten Emma Friling vom Department of Clinical Neuroscience am Karolinska Institutet in Stockholm und Kollegen eine retrospektive Beobachtungsstudie zu Inzidenz, prädiktiven Faktoren, Ätiologie und visuellen Folgen einer postoperativen Endophthalmitis (PE) durch. Sie verglichen die drei wichtigsten Protokolle zur prophylaktischen intrakameralen Antibiotikagabe hinsichtlich PE-Inzidenz, prädiktiven Faktoren, Bakteriologie und visuellem Ergebnis. Die PE-Inzidenz betrug insgesamt 0,023% oder 177 Fälle bei 764.513 Kata­rakteingriffen. Die Auswertung nach intrakameralem Regime ergab 0,024% (126 Fälle bei 514.916 Operationen) für Cefuroxim, 0,020% (25 Fälle bei 122.340 Operationen) für Moxifloxacin und 0,017% (20 Fälle bei 121.045 Operationen) für die Kombination Cefuroxim-Ampicillin. Die Inzidenzen unterschieden sich statistisch nicht signifikant voneinander. Grampositive Bakterien verursachten 89,0% der kulturpositiven Fälle. Enterokokken als Erreger waren unter intrakameralem Cefuroxim signifikant häufiger als unter Moxifloxacin (p = 0,006) oder Cefuroxim-Ampicillin (p < 0,001), während andere Streptokokken als Enterokokken unter Moxifloxacin häufiger waren als unter Cefuroxim (p < 0,001). Eine Sensibilität gegenüber den verabreichten Antibiotika wurde bei 21,3% der mit Cefuroxim behandelten PE-Fälle festgestellt, was statistisch signifikant niedriger war als die entsprechenden Anteile, die bei Cefuroxim-Ampicillin (60,0; p = 0,015) oder bei Moxifloxacin (88,2%; p < 0,001) festgestellt wurden. Eine Sehschärfe unter 20/200 war in den Gruppen ähnlich häufig und lag zwischen 42,0% und 53,7%. In der elektronischen Vorabpublikation im April 2024 beim JOURNAL OF CATARACT & REFRACTIVE SURGERY berichten die Autoren, dass keine statistisch signifikanten Unterschiede in der Inzidenz von PE oder den visuellen Ergebnissen zwischen den Behandlungsgruppen gefunden wurden. Es wurden jedoch Unterschiede in der Ätiologie und der Antibiotikaempfindlichkeit der Bakterien zwischen den prophylaktischen intrakameralen Therapien festgestellt. (bs)

Autoren: Friling E, Bro T, Lundström M, Montan P. Korrespondenz: Emma Friling, Department of Clinical Neuroscience, Karolinska Institutet, Tomtebodavägen 18A, 5th floor 171 77 Stockholm, Sweden. E-Mail: emma.friling@ki.se Studie: Endophthalmitis following cataract surgery and effect of different intracameral antibiotic regimes in Sweden 2011 – 2017. A national registry study. Quelle: J Cataract Refract Surg. 2024 Apr 24. doi: 10.1097/j.jcrs.0000000000001464. Epub ahead of print. PMID: 38661497. Web: https://journals.lww.com/jcrs/abstract/9900/endophthalmitis_following_cataract_surgery_and.410.aspx