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Fachverlag und Nachrichtenagentur

Ophthalmologische Befunde in einer Kohorte geriatrischer Equiden in Großbritannien

VERSCHIEDENES Edinburg – Im Vereinigten Königreich gibt es eine zunehmende Anzahl von Pferden, Ponys und Eseln, die 15 Jahren oder älter sind, aber es gab keine Studie, die eine umfassende ophthalmologische Untersuchung zur Bestimmung der Prävalenz von Augenerkrankungen in dieser Population durchgeführt hat. Ria Chalder von der Royal (Dick) School of Veterinary Studies an der University of Edinburgh hat nun zusammen mit anderen Kollegen aus Großbritannien eine solche Querschnittsstudie durchgeführt, um die Prävalenz von Augenerkrankungen und deren Assoziation mit dem Signalement in einer Stichprobe geriatrischer Equiden im Vereinigten Königreich zu untersuchen.

Pferde, Ponys und Esel im Alter von 15 Jahren und älter, die bei der Wohltätigkeitsorganisation The Horse Trust untergebracht sind, wurden einer vollständigen ophthalmologischen Untersuchung, einschließlich Spaltlampen-Biomikroskopie und indirekter Ophthalmoskopie, unterzogen. Die Beziehungen zwischen Signalement und Pathologie wurde mit dem exakten Fisher-Tests und dem Mann-Witney-U-Tests bewertet.

Insgesamt wurden 50 Tiere im Alter von 15 bis 33 Jahren (Median 24) untersucht. Die Prävalenz von okulärer Pathologien betrug 84,0% (n = 42). Vier Tiere (8,0%) wiesen eine Pathologie des Augenanhangs auf, während 37 (74,0%) und 22 (44,0%) mindestens eine Form von Vorder- oder Hinterabschnittspathologie zeigten. Von den Tieren mit Vorderabschnittspathologie hatten 26 Tiere (52,0%) eine Katarakt in mindestens einem Auge, wobei die häufigste Lokalisation der vordere Kortex war (65,0% der Tiere mit Katarakt). Von den Tieren mit Pathologien des hinteren Augenabschnittes wiesen 21 Tiere (42,0%) Funduspathologien auf, wobei die senile Retinopathie am häufigsten vorkam(42,9% aller Tiere mit Funduspathologien). Trotz der hohen Prävalenz von Augenpathologien waren alle untersuchten Augen noch sehend. Die häufigsten Rassen waren Irish Draught (24,0%; n = 12), Shetland (18,0%; n = 9) und Thoroughbred (10%; n = 5); die Mehrheit waren Wallache (74,0%; n = 37). Es zeigte sich ein statistisch signifikanter Zusammenhang zwischen dem Vorhandensein einer Vorderabschnittspathologie und der Rasse (p = 0,006), wobei alle untersuchten Cobs und Shetlands eine Erkrankung des Vorderabschnitts aufwiesen. Das Vorhandensein einer Pathologie des hinteren Augenabschnitts und einer senilen Retinopathie war mit einem höheren Durchschnittsalter assoziiert (Pathologie des hinteren Augenabschnitts: 26,0 Jahre] vs. 23,5 Jahre, p = 0,03; senile Retinopathie: 27,0 Jahre vs. 24,0 Jahre, p = 0,04). Keine der untersuchten Pathologien betraf eher ein Auge oder eher beide Augen (p > 0,05). 71,4% der Augenerkrankungen waren beidseitig, 28,6% einseitig.

Die Autoren sehen die Haupteinschränkung ihrer Studie darin, dass die Daten aus einer relativ kleinen Stichprobe einer einzigen Tierkohorte ohne Kontrollgruppe gewonnen wurden. In der Januar-Ausgabe 2024 des Fachjournals EQUINE VETERINARY JOURNAL kommen sie zu dem Schluss, dass die Prävalenz von Augenerkrankungen in der untersuchten Gruppe geriatrischer Equiden hoch und breit gefächert war. (bs)

Autoren: Chalder R, Housby-Skeggs N, Clark C, Pollard D, Hartley C, Blacklock B. Korrespondenz: Ria Chalder, The Royal (Dick) School of Veterinary Studies, University of Edinburgh, Edinburgh EH25 9RG, UK. E-Mail: r.chalder@sms.ed.ac.uk Studie: Ocular findings in a population of geriatric equids in the United Kingdom. Quelle: Equine Vet J. 2024 Jan;56(1):121-130. doi: 10.1111/evj.13941. Epub 2023 Apr 18. PMID: 37070252. Web: https://beva.onlinelibrary.wiley.com/doi/10.1111/evj.13941