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Fachverlag und Nachrichtenagentur

EUREQUO-Registerstudie: Posteriore Kapselruptur bei Katarakt-OP verschlechtert signifikant das Outcome gegenüber OP ohne Ruptur

 

CATARACT Maastricht – Maartje Hm Segers aus der Universitätsaugenklinik des Maastricht University Medical Center in den Niederlanden stellt zusammen mit weiteren europäischen Kollegen eine retrospektive registerbasierte Querschnittsstudie zu den Ergebnissen von Kataraktoperationen vor, die durch eine posteriore Kapselruptur verkompliziert wurden. Die Arbeit wertet Daten europäischer Kliniken aus, die dem European Registry of Quality Outcomes for Cataract and Refractive Surgery (EUREQUO) angeschlossen sind. Es wurden Daten aus dem Zeitraum zwischen dem 1. Januar 2008 und dem 31. Dezember 2018 von EUREQUO abgerufen. Die Datenbank enthält demografischen Daten, intraoperative Komplikationen, einschliesslich posteriorer Kapselruptur (PCR), die Art des Intraokularlinsen-Materials (IOL), Werte zu postoperativer Refraktion und korrigiertem Fernvisus (CDVA ) sowie Angaben zu postoperativen Komplikationen. Insgesamt wurden 1.371.743 Kataraktextraktionen mit vollständigen postoperativen Daten dem EUREQUO gemeldet. In 12.196 Fällen (0,9%) wurde eine PCR angegeben. Nach der PCR erhielten die Patienten im Vergleich zu Patienten ohne PCR mit grösserer Wahrscheinlichkeit eine PMMA-IOL (5,2% gegenüber 0,4%) oder keine IOL (1,1% gegenüber 0,02%). Die refraktiven und visuellen Ergebnisse nach PCR waren signifikant schlechter als ohne PCR (mittlere CDVA 0,13 gegenüber 0,05 logMAR; p < 0,001; mittlerer absoluter Biometrie-Vorhersagefehler 1,15 Dioptrien (D) gegenüber 0,41 D; p < 0,001). Eine multivariable lineare Regressionsanalyse, die um mögliche relevante Variablen bereinigt wurde, bestätigte einen statistisch signifikanten Unterschied (0,04 logMAR; p < 0,001 beziehungsweise 0,70 D; p < 0,001). Patienten mit PCR hatten signifikant mehr postoperative Komplikationen (Hornhautödem: 0,88% gegenüber 0,17%; adjustierte Odds Ratio (aOR) 2,80; Endophthalmitis: 0,11% gegenüber 0,02%; aOR 4,40; unkontrollierter Augeninnendruck 0,55% gegenüber 0,03%; aOR 14,58; p < 0,001). In der elektronischen Vorabpublikation im Februar 2022 beim JOURNAL OF CATARACT & REFRACTIVE SURGERY fassen die Autoren zusammen, dass Patienten mit posteriorer Kapselruptur signifikant schlechtere visuelle und refraktive Ergebnisse und mehr postoperative Komplikationen als Patienten ohne PCR hatten. Die überwiegende Mehrheit dieser Patienten erreichte jedoch postoperativ eine bessere Sehschärfe als vor der Operation. (bs)

Autoren: Segers MH, Behndig A, van den Biggelaar FJ, Brocato L, Henry YP, Nuijts RM, Rosen P, Tassignon MJ, Young D, Stenevi U, Lundström M, Dickman MM. Korrespondenz: Mor M. Dickman, University Eye Clinic Maastricht, Maastricht University Medical Center, PO Box 5800, 6202 AZ, Maastricht, the Netherlands. E-Mail: mor.dickman@mumc.nl Studie: Outcomes of cataract surgery complicated by posterior capsule rupture in the European Registry of Quality Outcomes for Cataract and Refractive Surgery. Quelle: J Cataract Refract Surg. 2022 Feb 1. doi: 10.1097/j.jcrs.0000000000000901. Epub ahead of print. PMID: 35179858. Web: https://journals.lww.com/jcrs/Abstract/9000/Outcomes_of_cataract_surgery_complicated_by.99343.aspx