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Fachverlag und Nachrichtenagentur

Stereotaktische Strahlentherapie und Kurzzeitbehandlung mit Pembrolizumab bei oligometastasiertem Nierenzellkarzinom

 

RENAL CANCER Melbourne (Australien) – In der Behandlung des Nierenzellkarzinomes hat die Radiotherapie lange keine grosse Rolle gespielt, basierend auf der vermuteten und in vitro nachgewiesenen biologischen Strahlenresistenz. Das Aufkommen moderner Radiotherapieverfahren wie der stereotaktischen Radioablation (SABR) hat zu einer Zunahme der Radiotherapie in der Behandlung des Nierenzellkarzinomes geführt. Die Immunotherapie hingegen ist eine etablierter Therapiepfeiler bei der Behandlung des metastasierten Nierenzellkarzinomes. Shankar Siva et al. untersuchte erstmals Sicherheit und Wirksamkeit der Metastasenablation mittels SABR und nachfolgender Immuntherapie mit Pembrolizumab beim oligometastatischen Nierenzellkarzinom. Das Forscherteam aus der onkologischen Abteilung der Universität von Melbourne, Australien, die Studie als multizentrische, prospektive Phase I/II Studie ohne Vergleichsarm konzipiert. Eingeschlossen wurden Patienten mit pathologisch bestätigtem Klarzellnierenzellkarzinom (ccRCC) mit einer bis maximal fünf Metastasen. Die Läsionen wurden in einer einzelnen Sitzung mit 20 Gy bestrahlt, insofern technisch (maximale Organdosis) möglich. Ansonsten wurde eine Intensitäts-modulierte Radiotherapie mit total 30Gy über 10 Sitzungen verteilt durchgeführt. Im Anschluss an die Radiotherapie folgte eine Therapie mit Pembrolizumab für 6 Monate. 31 Patienten wurden in die Studie eingeschlossen und zwischen 2016-2019 behandelt. Davon 44% intermediate-risk und 56% low-risk nach IMDC. Im median wurden pro Patienten drei Metastasen behandelt. Eine komplette Remission zeigte sich bei 40% der Patienten, partiell-disease und stable-disease jeweils bei 23% und ein Progress bei13% der Patienten. Hinsichtlich Sicherheit berichten die Autoren in der April-Ausgabe des Fachjournals EUROPEAN UROLOGY von Adverse Events der Stufe 3 bei 13% der Patienten und bewerten die Kombinationstherapie entsprechend als sicher. Höhergradige Nebenwirkungen konnten keine beobachtet werden. (fa/um)

Autoren: Shankar Siva 1 , Mathias Bressel 2 , Simon T Wood 3 , Mark G Shaw 2 , Sherene Loi 4 , Shahneen K Sandhu 4 , Ben Tran 4 , Arun A Azad 4 , Jeremy H Lewin 2 , Katharine E Cuff 3 , Howard Y Liu 3 , Daniel Moon 5 , Jeremy Goad 2 , Lih-Ming Wong 6 , Michael LimJoon 2 , Jennifer Mooi 2 , Sarat Chander 2 , Declan G Murphy 4 , Nathan Lawrentschuk 5 , David Pryor 7; Korrespondenz: 1 Peter MacCallum Cancer Centre, Melbourne, VIC, Australia; The Sir Peter MacCallum Department of Oncology, University of Melbourne, Melbourne, VIC, Australia. Electronic address: Shankar.Siva@petermac.org. 2 Peter MacCallum Cancer Centre, Melbourne, VIC, Australia. 3 Princess Alexandra Hospital, Brisbane, QLD, Australia; University of Queensland, Brisbane, QLD, Australia. 4 Peter MacCallum Cancer Centre, Melbourne, VIC, Australia; The Sir Peter MacCallum Department of Oncology, University of Melbourne, Melbourne, VIC, Australia. 5 Peter MacCallum Cancer Centre, Melbourne, VIC, Australia; Department of Surgery, University of Melbourne, Melbourne, VIC, Australia. 6 Department of Surgery, University of Melbourne, Melbourne, VIC, Australia. 7 Princess Alexandra Hospital, Brisbane, QLD, Australia; Queensland University of Technology, Brisbane, QLD, Australia. Studie: Stereotactic Radiotherapy and Short-course Pembrolizumab for Oligometastatic Renal Cell Carcinoma-The RAPPORT Trial; Quelle: Eur Urol. 2022 Apr;81(4):364-372.doi: 10.1016/j.eururo.2021.12.006. Epub 2021 Dec 23. Web: https://www.europeanurology.com/article/S0302-2838(21)02214-4/fulltext

Kommentar

Es handelt sich hierbei um die erstmalige Untersuchung der entsprechenden Kombinationstherapie. Ob sich daraus eine klinische Anwendung ergeben könnte, ist mit weiteren Studien zu untersuchen. Limitiert wird die Studie sicherlich durch den fehlenden Vergleichsarm und die kleine Studienpopulation. (fa)