Review zum Management okulärer arterieller ischämischer Erkrankungen
MEDICAL RETINA Porto – An der Medizinischen Fakultät der Universität zu Porto, Portugal, führten Rodrigo Vilares-Morgado et al. ein Review durch, um die bestehenden Therapieoptionen bei Verschluss der zentralen Netzhautarterie (CRAO), bei Verschluss der retinalen Astarterie (BRAO), bei arteriitischer und bei nicht-arteriitischer anteriorer ischämischer Optikusneuropathie (AAION bzw. NAION) und beim okulären ischämischen Syndrom (OIS) zusammenzustellen und um Vorschläge zur Führung und Behandlung dieser Patienten zu machen. In MEDLINE (PubMed), Scopus und Web of Science wurde eine systematische Literaturrecherche durchgeführt, die Artikel einschloss, die seit dem 1. Januar 2010 bis zum 31. Dezember 2020 veröffentlicht wurden. Ausschlusskriterien galten für Fallberichte, nicht-englische Referenzen, Studien, die nicht am Menschen durchgeführt wurden, und Artikel, die keine diagnostischen oder therapeutischen Optionen enthielten. Weitere Referenzen wurden durch Zitationsverfolgung, manuelle Suche in den Referenzlisten der eingeschlossenen Studien sowie themenbezogene Leitlinien der Europäischen Gesellschaft gesammelt. Die akute okulare Ischämie mit nachfolgendem Sehverlust hat eine Vielzahl von Ursachen und klinischen Präsentationen, wobei die Prognose von einer genauen Diagnose und einem rechtzeitigen Therapiebeginn abhängt. Leider haben die meisten der aufgesuchten Einrichtungen kein standardisiertes Management, insbesondere in Bezug auf die Therapie, für die es oft an qualitativ hochwertiger Evidenz mangelt, ob diese zur Behandlung solcher Patienten eingesetzt werden sollte oder nicht. Ophthalmologische Befunde und Symptome können ein Warnzeichen für kardiovaskuläre oder zerebrovaskuläre Ereignisse sein, insbesondere Schlaganfall. Die Autoren stellen in der elektronischen Vorabpublikation im Juli 2022 bei GRAEFE’S ARCHIVE FOR CLINICAL AND EXPERIMENTAL OPHTHALMOLOGY dar, dass eine rechtzeitige Intervention unerlässlich ist, um die visuelle und möglicherweise die vitale Prognose zu verbessern. Nicht-Ophthalmologen, die mit diesen Patienten in Kontakt kommen könnten, müssen dafür sensibilisiert werden. Weitere Forschung sollte sich darauf konzentrieren, den Nutzen der bereits angewandten Behandlungsstrategien zu bewerten. (bs)
Autoren: Vilares-Morgado R, Nunes HMM, Dos Reis RS, Barbosa-Breda J. Korrespondenz: Rodrigo Vilares-Morgado, Faculty of Medicine of the University of Porto, Porto, Portugal. E-Mail: vilaresmorgador@gmail.com Studie: Management of ocular arterial ischemic diseases: a review. Quelle: Graefes Arch Clin Exp Ophthalmol. 2022 Jul 15. doi: 10.1007/s00417-022-05747-x. Epub ahead of print. PMID: 35838806. Web: https://link.springer.com/article/10.1007/s00417-022-05747-x