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Fachverlag und Nachrichtenagentur

Infektionsrate nach transperinealer Prostatabiopsie mit und ohne prophylaktische Antibiotika

INFECTOLOGY Ancona – Dieses systematische Review mit Meta-Analyse befasste sich mit der transperinealen Prostatabiopsie und den Infektionsraten abhängig von einer antibiotischen Prophylaxe. Die Häufigkeit von Komplikationen wurde unter Verwendung der Cochran-Mantel-Haenszel-Methode mit dem Random-Effect-Modell gepoolt und als Risikoverhältnis (RR) ausgedrückt. Ein RR größer als 1 wies dabei auf ein erhöhtes Komplikationsrisiko bei Patienten hin, die sich einer transperinealen Prostatabiopsie ohne antibiotische Prophylaxe unterziehen. Insgesamt hat das Team um Daniele Castellani, aus der urologischen Abteilung des Azienda Ospedaliero-Universitaria Ospedali Riuniti di Ancona an der Polytechnic University Le Marche in Ancona, Italien, 1748 Arbeiten identifiziert. Nach dem Screening wurden schliesslich sieben Studien in die quantitative Analyse einbezogen, die über insgesamt 3662 Patienten sowohl in retrospektiven als auch prospektiven Kohorten berichteten: 2368 Patienten erhielten eine Biopsie unter antibiotischer Prophylaxe und 1294 Patienten erhielten keine NAP. Die gepoolten Raten hinsichtlich Fieber nach der Biopsie betrugen 0.69 % in der Antibiotika-Gruppe und 0.47% in der Non-Antibiotika-Gruppe (RR:1.02 95% CI:0.02-44.55, p=0.99). Die gepoolten Raten hinsichtlich Infektionen des Urogenitaltrakts betrugen 0.11 % in der Antibiotika-Gruppe und 0.31% in der Non-Antibiotika-Gruppe (RR: 2.09 95% CI:0.54-8.10, p=0,29). Die gepoolten Raten hinsichtlich Sepsis betrugen 0.13 % in der AP- und 0.09% in der NAP-Gruppe (RR:1.09 95% CI:0.21-5.61, p=0,92). Bei den gepoolten Raten hinsichtlich Rehospitalisierung nach der Biopsie aufgrund von Infektionen, berichten die Forscher weiter in der September-Ausgabe der Fachzeitschrift THE JOURNAL OF UROLOGY betrugen diese 0.13% in der AP-Gruppe und 0.23% in der NAP-Gruppe (RR:1.29 95% CI:0.31-5.29, p=0.73). (cw/um)

Autoren: Daniele Castellani 1, Giacomo Maria Pirola 2, Yu Xi Terence Law 3, Marilena Gubbiotti 2, Carlo Giulioni 1, Simone Scarcella 1, Marcelo Langer Wroclawski 4, Erica Chan 5, Peter Ka-Fung Chiu 5, Jeremy Yuen-Chun Teoh 5, Vineet Gauhar 6, Emanuele Rubilotta 7, Korrespondenz: 1 Urology Division, Azienda Ospedaliero-Universitaria Ospedali Riuniti di Ancona, Polytechnic University Le Marche, Ancona, Italy. 2 Department of Urology, San Donato Hospital, Arezzo, Italy. 3 Department of Urology, National University Hospital, Singapore. 4 Hospital Israelita Albert Einstein; BP-a Beneficência Portuguesa de São Paulo, São Paulo, Brazil. 5 S.H.Ho Urology Centre, Department of Surgery, The Chinese University of Hong Kong, Hong Kong, China. 6 Ng Teng Fong General Hospital (NUHS), Singapore. 7 Department of Urology, A.O.U.I. Verona University, Verona, Italy. Studie: Infection Rate after Transperineal Prostate Biopsy with and without Prophylactic Antibiotics: Results from a Systematic Review and Meta-Analysis of Comparative Studies, Quelle: J Urol. 2021 Sep 24;101097JU0000000000002251.doi: 10.1097/JU.0000000000002251. Online ahead of print., Web: https://www.auajournals.org/doi/10.1097/JU.0000000000002251

Kommentar

Die transrektale Biopsie im Vergleich zur transperinealen Biopsie, gerät durch diese wichtige Meta-Analyse weiter ins Hintertreffen. Insbesondere durch die sehr niedrigen Infektionsraten nach der transperinealen Biopsie, und dies wohl auch trotz fehlender antibiotischer Prophylaxe, scheint diese Methode immer weiter zum künftigen Standard werden zu lassen. Die Verwendung der transperinealen Biopsie scheint insbesondere eine routinemäßige antibiotische Prophylaxe nicht zwingend zu machen und etabliert sich genau während einer Zeit in der die korrekte Antibiotikaprophylaxe, nach Wegfall der Fluorchinolone, ohnehin stark diskutiert wird. (cw)

Autor: Dr. med. univ. Christoph Würnschimmel, Assistenzarzt Martini Klinik Hamburg