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Fachverlag und Nachrichtenagentur

Konfokale Mikroskopie der Hornhaut zur objektiven Identifizierung von Long COVID-Patienten

COVID-19 Konya – Konfokale Mikroskopie der Hornhaut könnte helfen, Patienten mit Long COVID objektiv zu identifizieren. Diese Möglichkeit erforschte ein türkisches Team um Gulfidan Bitirgen aus der Augenklinik des Meram Medical Faculty Hospital der Necmettin Erbakan University in Konya, Turkey, zusammen mit Kollegen aus Qatar und dem Vereinigten Königreich. Long COVID zeichnet sich durch eine Reihe potenziell schwächender Symptome aus, die sich bei mindestens 10% der Menschen entwickeln, die sich von einer akuten SARS-CoV-2-Infektion erholt haben. In der vergleichenden Querschnitts-Studie wurde die Morphologie des subbasalen Nervenplexus der Hornhaut und die Dichte dendritischer Zellen (DC) bei Patienten mit und ohne Long COVID quantifiziert. Insgesamt wurden 40 Probanden, die sich von COVID-19 erholt hatten, und 30 Kontrollteilnehmer eingeschlossen. Von allen Probanden wurden die National Institute for Health and Care Excellence (NICE) long COVID, Douleur Neuropathique 4 (DN4) and Fibromyalgie-Fragebögen beantwortet. Diagnostisch wurde bei allen Probanden eine korneale konfokalen Mikroskopie (CCM) durchgeführt zur Quantifizierung der Hornhautnervenfaserdichte (CNFD), der Hornhautnervenastdichte (CNBD), der Hornhautnervenfaserlänge (CNFL) und der Dichte aller, der reifen und der unreifen dendritischen Zellen (DC). Die mittlere Zeit nach der Diagnose COVID-19 betrug 3,7 Monate. Patienten mit neurologischen Symptomen vier Wochen nach akuter COVID-19 hatten eine niedrigere CNFD (p = 0,032), CNBD (p = 0,020) und CNFL (p = 0,012) und eine erhöhte DC-Dichte (p = 0,046) im Vergleich zu den Kontrollen, während Patienten ohne neurologische Symptome vergleichbare Hornhautnervenparameter wie die Kontrollen, aber eine erhöhte DC-Dichte (p=0,003) aufwiesen. Es zeigten sich signifikante Korrelationen zwischen dem Gesamtscore im NICE long COVID-Fragebogen nach 4 und 12 Wochen mit der CNFD (ρ=-0,436; p=0,005; ρ=-0,387 bzw. p=0,038) und CNFL (ρ=-0,404; p=0,010; ρ=-0,412 bzw. p=0,026). Wie die Autoren in der elektronischen Vorabpublikation im Juli 2021 beim BRITISH JOURNAL OF OPHTHALMOLOGY darstellen, können mit der konfokalen Mikroskopie der Hornhaut der Verlust kleiner Nervenfasern der Hornhaut und erhöhte DCs bei Patienten mit Long COVID, insbesondere bei solchen mit neurologischen Symptomen, nachgewiesen und damit Patienten mit Long COVID identifiziert werden. (bs)

Autoren: Bitirgen G, Korkmaz C, Zamani A, Ozkagnici A, Zengin N, Ponirakis G, Malik RA. Korrespondenz: Dr Gulfidan Bitirgen, Department of Ophthalmology, Necmettin Erbakan University Meram Medical Faculty Hospital, Konya, 42080, Turkey. E-Mail: gbitirgen@yahoo.com Studie: Corneal confocal microscopy identifies corneal nerve fibre loss and increased dendritic cells in patients with long COVID. Quelle: Br J Ophthalmol. 2021 Jul 26:bjophthalmol-2021-319450. doi: 10.1136/bjophthalmol-2021-319450. Epub ahead of print. PMID: 34312122; PMCID: PMC8359871. Web: https://bjo.bmj.com/content/early/2021/07/08/bjophthalmol-2021-319450.long