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Fachverlag und Nachrichtenagentur

Verminderung des Risikos einer nicht-infektiösen Uveitis unter Statintherapie

UVEITIS Boston – Die Fragestellung dieser Studie lautete, ob eine Statintherapie die Inzidenz einer nicht-infektiösen Uveitis (NIU) verringert. Dazu führten Lucia Sobrin aus dem Massachusetts Eye and Ear Infirmary der Harvard Medical School in Boston, Vereinigte Staaten, eine retrospektive Kohortenstudie durch. Patienten, die in einer staatlichen Krankenversicherung erfasst waren und die mit einem Statin (n = 711.734, Statin-Kohorte) oder einer anderen lipidsenkenden Therapie (n = 148.044, Nicht-Statin-Kohorte) begonnen hatten, wurden auf die Entwicklung einer NIU beobachtet. In der Primäranalyse war ein NIU-Ereignis definiert als neu erfasster Diagnosecode für NIU, gefolgt von einer weiteren NIU-Codierung innerhalb von 120 Tagen. Für die sekundäre Endpunktdefinition wurde anstelle des zweiten NIU-Diagnosecodes eine Kortikosteroid-Verordnung oder ein Code für eine okuläre Kortikosteroid-Injektion innerhalb von 120 Tagen nach dem NIU-Diagnosecode verwendet. Die Schätzung der NIU-Inzidenz erfolgte mittels multivariabler Proportional-Hazards-Regression nach Cox. Für die proportionale Gefährdungsabschätzung wurden zwei Analysezeiträume mit 150 und >150 Tagen erstellt. Subanalysen wurden entsprechend anatomischen Subtypen durchgeführt. Insgesamt trat der primäre Endpunkt 541-mal in über 690.465 Personenjahre in der Statin-Kohorte und 103-mal über 104.301 Personenjahren in der Nicht-Statin-Kohorte auf. In den ≤150-Tage-Analysen wurden keine Assoziationen festgestellt (p > 0,20 für alle Vergleiche). Nach 150 Tagen entwickelte die Statin-Kohorte jedoch weniger wahrscheinlich eine Uveitis [Hazard Ratio (HR) = 0,70; p = 0,03] in der primären Endpunktanalyse, erreichte aber für den sekundären Endpunkt keine Signifikanz (HR = 0,85; p = 0,30). In ähnlicher Weise war es in der anatomischen Subtypanalyse nach 150 Tagen in der Primäranalyse für die Statin-Kohorte weniger wahrscheinlich, eine anteriore Uveitis zu entwickeln (HR = 0,67; p = 0,03), die Assoziation erreichte jedoch für den sekundären Endpunkt keine Signifikanz (HR = 0,82; p = 0,31). Somit teilen die Autoren in der elektronischen Vorabpublikation im Mai 2021 bei GRAEFE’S ARCHIVE FOR CLINICAL AND EXPERIMENTAL OPHTHALMOLOGY mit, dass die Ergebnisse ihrer Studie nahelegen, dass eine Statintherapie mit einer Dauer von über >150 Tagen die Inzidenz von nicht-infektiöser Uveitis verringert. (bs)

Autoren: Sobrin L, Yu Y, Han S, Susarla G, Kempen JH, Hubbard RA, VanderBeek BL. Korrespondenz: Lucia Sobrin, Department of Ophthalmology, Massachusetts Eye and Ear Infirmary, Harvard Medical School, 243 Charles Street, Boston, MA, 02114, USA. E-Mail: Lucia_sobrin@meei.harvard.edu Studie: Decreased risk of non-infectious anterior uveitis with statin therapy in a large healthcare claims database. Quelle: Graefes Arch Clin Exp Ophthalmol. 2021 May 29. doi: 10.1007/s00417-021-05243-8. Epub ahead of print. PMID: 34050812. Web: https://link.springer.com/article/10.1007%2Fs00417-021-05243-8