Ökonomischer Vorteil der ESWL gegenüber der URS
STONE TREATMENT London – Margaret Constanti und Team hat in dieser Studie die Kosten zwischen der ureterenoskopischen Steinbergung (URS) mit denen der extrakorporalen Stosswellentherapie (ESWL) in Großbritannien verglichen. Hierzu haben die Forscher aus dem National Guideline Centre in London Vereinigtes Königreich, Meta-Daten bereits publizierter, randomisierter Studien verwendet und auf Basis der Anzahl durchgeführter Behandlungen bis zur Steinfreiheit, den Erfolgsquoten, Komplikationen, Re-Hospitalisierungen und weiterer behandlungsspezifischen Variablen eine Abschätzung der realen Kosten einer gesamten Behandlung berechnet. Im BJU INTERNATIONAL der März-Ausgabe 2020 zeigte das Team, dass die URS insgesamt teurer war als die ESWL (Durchschnittskosten der URS pro Patient: 3,252 Pfund Sterling vs Durchschnittskosten der ESWL pro Patient: 865 Pfund Sterling). (cw/um)
Autoren: Constanti M, Calvert RC, Thomas K, Dickinson A, Carlisle S. Korrespondenz: Margaret Constanti, National Guideline Centre, Royal College of Physicians, London NW1 4LE, UK. E-Mail: Margaret.Constanti@rcplondon.ac.uk Studie: Cost analysis of ureteroscopy (URS) vs extracorporeal shockwave lithotripsy (ESWL) in the management of ureteric stones <10 mm in adults: a UK perspective. Quelle: BJU Int. 2020 Mar;125(3):457-466. doi: 10.1111/bju.14938. Epub 2019 Dec 2. PMID: 31663246. Web: https://bjui-journals.onlinelibrary.wiley.com/doi/abs/10.1111/bju.14938
Kommentar
Die häufigsten Therapiemethoden für unkomplizierte, kleinere Harnleitersteine sind die URS oder die ESWL. Einerseits gibt es Berichte über höhere initiale Steinfreiheitsraten bei der URS; andererseits können Komplikationsraten und Re-Hospitalisierungen den Behandlungserfolg trüben und insbesondere die Kosten nach oben treiben. Die nun vorliegende Studie hat diesen Verdacht bestätigt und konnte sehr eindrucksvoll zeigen, dass die ESWL zumindest aus ökonomischer Betrachtungsweise sehr im Vorteil ist. Ob diese Studie eine Trendumkehr hin zur häufigeren Nutzung der ESWL bewirken wird, lässt sich jedoch nicht erahnen. (cw)
Autor: Dr. med. univ. Christoph Würnschimmel, Assistenzarzt Luzerner Kantonsspital