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Fachverlag und Nachrichtenagentur

Die DaBlaCa-13-Studie: Kurzfristige, intensive Chemoresektion versus adjuvante intravesikale Standardinstillationen bei nicht-muskelinvasivem Blasenkrebs – eine randomisierte, kontrollierte Studie

BLADDER CANCER Aarhus Nicht-muskelinvasiver Blasenkrebs ist eine hochgradig rezidivierende Erkrankung, bei der fast 70% der Patienten aufgrund ihrer Tumoreigenschaften jedes Jahr ein Rezidiv erleiden. Um ein Fortschreiten der Erkrankung zu verhindern und die Überlebenschancen zu erhöhen, wird eine umfassende Verlaufskontrolle empfohlen. In dieser randomisierten kontrollierten Studie, die von Januar 2018 bis Juni 2019 in zwei urologischen Einrichtungen in Dänemark durchgeführt wurde, erfassten die Autoren 120 Patienten, die in der Anamnese eine pTa-Erkrankung, low-grade oder high-grade, aufwiesen. Verglichen wurde die Interventionsgruppe (59 Patienten), in der die Patienten zwei Wochen lang dreimal wöchentlich intravesikal Mitomycin C (40mg/40ml) erhielten, mit einer Kontrollgruppe (61 Patienten), in der die Patienten mit einer transurethralen Resektion der Blase und sechs wöchentlichen adjuvanten Instillationen behandelt wurden. Das Tumoransprechen wurde in der Interventionsgruppe mittels flexibler Zystoskopie nach 4 Wochen ausgewertet. Das Forschungsteam um Maria S. Lindgren vom Aarhus University Hospital, Dänemark, fand bei 33 Patienten (57%) der Interventionsgruppe ein vollständiges Ansprechen des Tumors, wobei in der Interventionsgruppe weniger unerwünschte Ereignisse berichtet wurden. Die Autoren kamen zu dem Schluss, dass die Hälfte der Patienten, die mit einer transurethralen Resektion behandelt wurden, gefolgt von einer zweiwöchigen Mitomycin-Instillation mit 3 Dosen pro Woche, frei von Tumoren waren, während der Rest eine weitere Resektion benötigte, um die Tumorbehandlung abzuschließen. Die Ergebnisse der Studie wurden im Fachjournal „European Urology“ im Juli 2020 online veröffentlicht. (mm/eh)

Autoren: Maria S Lindgren 1, Peter Bue 2, Nessn Azawi 3, Linea Blichert-Refsgaard 4, Maria O Sundelin 5, Lars Dyrskjøt  6, Jørgen B Jensen 5, Korrespondenz: 1 Department of Urology, Aarhus University Hospital, Aarhus, Denmark; Department of Urology, Regional Hospital West Jutland, Holstebro, Denmark; Department of Clinical Medicine, Health, Aarhus University, Aarhus, Denmark. Electronic address: maalin@rm.dk. 2 Department of Urology, Regional Hospital West Jutland, Holstebro, Denmark. 3 Department of Urology, Zealand University Hospital, Roskilde, Denmark. 4 Department of Urology, Aarhus University Hospital, Aarhus, Denmark; Department of Clinical Medicine, Health, Aarhus University, Aarhus, Denmark. 5 Department of Urology, Aarhus University Hospital, Aarhus, Denmark; Department of Urology, Regional Hospital West Jutland, Holstebro, Denmark; Department of Clinical Medicine, Health, Aarhus University, Aarhus, Denmark. 6 Department of Clinical Medicine, Health, Aarhus University, Aarhus, Denmark; Department of Molecular Medicine, Aarhus University Hospital, Aarhus, Denmark., Studie: The DaBlaCa-13 Study: Short-term, Intensive Chemoresection Versus Standard Adjuvant Intravesical Instillations in Non-muscle-invasive Bladder Cancer-A Randomised Controlled Trial., Quelle: doi: 10.1016/j.eururo.2020.07.009. Epub:July 28, 2020 (online ahead of print), Web: https://www.sciencedirect.com/science/article/abs/pii/S0302283820305418?via%3Dihub

Kommentar

In dieser prospektiven randomisierten Studie bewerten die Autoren die Wirksamkeit einer kurzfristigen, intensiven Chemoresektionsstrategie bei Patienten mit pTa-Blasenkrebstumoren. Sie stellten fest, dass die Hälfte von ihnen mit dieser Strategie behandelt werden konnte. Sie schlossen jedoch sowohl Patienten mit niedrigem als auch mit hohem Risiko ein, wobei die tatsächliche Notwendigkeit einer zweiten transurethralen Resektion bei Patienten mit hochgradigen Tumoren immer noch nicht klar ist. Interessanterweise ist dieser Ansatz mit weniger Nebenwirkungen verbunden als das normale Mitomycin-Schema und sollte daher vor allem bei Patienten in Betracht gezogen werden, bei denen ein erhöhtes Risiko besteht, Komplikationen zu erleiden.(mm/eh)

Autor: Dr. med. Dr. rer. nat. Marco Moschini, Assistenzarzt Luzerner Kantonsspital