Keine signifikanten Unterschiede unter T&E zwischen Ranibizumab und Aflibercept hinsichtlich Makulaatrophie bei nAMD
MEDICAL RETINA Sydney – mechentel news – Am Save Sight Institute an der Augenklinik der University of Sydney in Australien interessierte sich Mark C. Gillies zusammen mit australischen und Schweizer Kollegen für die Unterschiede bei der Entwicklung einer Makulaatrophie bei Patienten mit neovaskulärer altersbedingter Makuladegeneration (nAMD) in einem 24-monatigen Zeitraum unter einem Treat-and-Extend(T&E)-Regime entweder mit Ranibizumab oder mit Aflibercept. Es handelte sich um eine randomisierte, teilweise maskierte multizentrische Phase-4-Studie. Eingeschlossen wurden Personen über 50 Jahre, bei denen eine aktive, therapienaive subfoveale choroidale Neovaskularisation als Folge einer nAMD diagnostiziert wurde und deren bestkorrigierter Visus (BCVA) zu Beginn 23 logMAR Buchstaben oder mehr betrug. Die Patienten wurden 1:1 randomisiert und erhielten entweder intravitreale Injektionen von 0,5 mg Ranibizumab oder 2,0 mg Aflibercept. Nach 3 anfänglichen monatlichen Injektionen wurden sie nach dem gleichen, vom Reading-Zentrum gesteuerten T&E-Schema behandelt. Primärer Endpunkt war die mittlere Veränderung der Quadratwurzelfläche der MA vom Ausgangswert bis zum 24. Monat. Die wichtigsten sekundären Endpunkte waren die Anzahl der Injektionen und die mittlere Veränderung der BCVA vom Ausgangswert bis zum 12. und 24. Monat. 278 Patienten wurden in die Analyse einbezogen (Ranibizumab 141; Aflibercept 137). Die mittlere Veränderung der Quadratwurzel der MA-Fläche vom Ausgangszeitpunkt bis zum 24. Monat betrug +0,36 mm für Ranibizumab und +0,28 mm für Aflibercept (Therapiedifferenz +0,08 mm; p = 0,24). Vom Startzeitpunkt bis zum 24. Monat stieg der Anteil der Patienten mit MA von 7% auf 37% für Ranibizumab und von 6% auf 32% für Aflibercept. Die durchschnittliche Anzahl der Injektionen pro Jahr war in beiden Gruppen ähnlich: 9,6 für Ranibizumab und 9,5 für Aflibercept. Die mittlere Veränderung der BCVA vom Ausgangswert bis zum 24. Monat betrug +6,6 Buchstaben für die Ranibizumab-Gruppe und +4,6 Buchstaben für die Aflibercept-Gruppe (p = 0,15). Die Häufigkeit unerwünschter Ereignisse war in beiden Gruppen ähnlich. Die Autoren fassen in der Februar-Ausgabe 2020 des Fachjournals OPHTHALMOLOGY ihre Ergebnisse dahingehend zusammen, dass über 24 Monate keine signifikanten Unterschiede in der Entwicklungs- oder Ausdehnungsrate einer Makulaatrophie zwischen Ranibizumab und Aflibercept bei nAMD-Patienten beobachtet wurde, die mit einem identischen T&E-Schema behandelt wurden. (bs)
Autoren: Gillies MC, Hunyor AP, Arnold JJ, Guymer RH, Wolf S, Pecheur FL, Munk MR, McAllister IL. Korrespondenz: Mark C. Gillies, MBBS, PhD, South Block, Sydney Hospital, 8 Macquarie Street, Sydney, NSW 2001, Australia. E-Mail: mark.gillies@sydney.edu.au Studie: Macular Atrophy in Neovascular Age-Related Macular Degeneration: A Randomized Clinical Trial Comparing Ranibizumab and Aflibercept (RIVAL Study). Quelle: Ophthalmology. 2020 Feb;127(2):198-210. doi: 10.1016/j.ophtha.2019.08.023. Web: https://www.aaojournal.org/article/S0161-6420(19)31954-2/abstract