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Fachverlag und Nachrichtenagentur

Rate der Kapselkomplikationen korreliert stark mit den jeweiligen Operationszahlen der Kataraktchirurgen

 

CATARACT Göteborg – mechentel news – Die retrospektive, registerbasierte Studie von Madeleine Zetterberg aus dem Department of Clinical Neuroscience am Institute of Neuroscience and Physiology der Sahlgrenska Academy, University of Gothenburg, in Schweden und ihrer Kollegen untersuchte die Entwicklung des Anteils von Kataraktchirurgen mit hohen Operationszahlen im Zeitraum 2007 bis 2016 in Schweden und bestimmte die Auswirkung der Operationszahlen pro Operateur und innerhalb der klinischen Einheit auf die Rate der Kapselkomplikationen. Alle während des Zeitraums von 10 Jahren durchgeführten Katarakt-Eingriffe wurden analysiert und die Veränderung der Operationszahlen einzelner Chirurgen im Zeitverlauf wurde bestimmt. Die jährliche Inzidenz von Kapselkomplikationen wurde mit der Anzahl der Eingriffe einzelner Chirurgen und klinischer Einheiten in Beziehung gesetzt. Hauptzielparameter waren die Anzahl der Katarakt-Eingriffe pro Jahr pro Chirurg und klinischer Einheit, der Anteil der Kapselkomplikationen und die zeitliche Änderung der Operationszahlen und der Komplikationsrate. Der Anteil der Chirurgen mit hohen (≥500 Eingriffe pro Jahr) und sehr hohen (≥ 1000 Eingriffe pro Jahr) Operationszahlen stieg von 15,0% auf 34,0% bzw. 2,1% auf 10,9% (p <0,001 für beide Kategorien). Der Anteil aller Katarakt-Eingriffe, die von Chirurgen mit hohen Eingriffszahlen durchgeführt wurden, betrug im Jahr 2007 36,9% und stieg auf 68,1% im Jahr 2016. Die jährliche Inzidenz von Kapselkomplikationen nahm mit zunehmender Anzahl von Eingriffen ab; von einem Mittelwert von 2,15% bei Chirurgen mit niedrigen Operationszahlen (10-99 Eingriffe/Jahr) über 1,32% für Chirurgen mit mittlerem OP-Volumen (100-499 Eingriffe/Jahr) bis zu 0,59% bei Operateuren mit hoher Eingriffszahl (p = 0,016). Die präoperative bestkorrigierte Sehschärfe war bei Augen, die von Kataraktchirurgen mit hohen und sehr hohen Eingriffszahlen operiert wurden, signifikant besser. Der mittlere bestkorrigierte Visus (BCVA) betrug 0,5 (dezimal), verglichen mit einem BCVA von 0,4 bei Patienten, deren Operation von Chirurgen mit geringem oder mittlerem OP-Volumen durchgeführt wurde (insgesamt p <0,001). Es wurde kein signifikanter Unterschied in der Häufigkeit von Kapselkomplikationen zwischen klinischen Einheiten mit hohem oder niedrigem Operationsvolumen festgestellt (p = 0,804). Die Gesamtinzidenz von Kapselkomplikationen verringerte sich allmählich von 1,5% im Jahr 2007 auf 0,8% im Jahr 2016 und die präoperative BCVA stieg von 0,46 logMAR auf 0,40 (p = 0,030). In der elektronischen Vorabpublikation im Oktober 2019 beim Fachjournal OPHTHALMOLOGY beschreiben die Autoren, dass eine starke Korrelation zwischen der Häufigkeit von Kapselkomplikationen und dem Operationsvolumen einzelner Chirurgen besteht, jedoch nicht mit den Operationszahlen einzelner klinischer Einheiten. Die Verringerung der Rate an Kapselkomplikationen zwischen 2007 und 2016 könne teilweise durch einen sehr deutlichen Anstieg des Anteils von Kataraktchirurgen mit hohen Eingriffszahlen während dieses Zeitraums erklärt werden. (bs)

Autoren: Zetterberg M, Montan P, Kugelberg M, Nilsson I, Lundström M, Behndig A. Korrespondenz: Madeleine Zetterberg, MD, PhD, Department of Clinical Neuroscience/Ophthalmology, Institute of Neuroscience and Physiology, The Sahlgrenska Academy at University of Gothenburg, SE-431 80 Mölndal, Sweden. E-Mail: madeleine.zetterberg@gu.se Studie: Cataract Surgery Volumes and Complications per Surgeon and Clinical Unit: Data from the Swedish National Cataract Register 2007 to 2016. Quelle: Ophthalmology. 2019 Oct 14. pii: S0161-6420(19)32141-4. doi: 10.1016/j.ophtha.2019.10.007. [Epub ahead of print] Web: https://www.aaojournal.org/article/S0161-6420(19)32141-4/abstract