Multiparametrische versus biparametrische MRT`s zur Detektion eines Prostatakarzinoms
DIAGNOSTIc PROSTATecARcINOMa Hamilton – mechentel news –
Diese Meta-Analyse basierend auf 31 Studien zum Thema der diagnostischen Genauigkeit eines multiparametrischen (mp) oder biparametrischen (bp) MRT`s zur Detektion eines Prostatakarzinoms hat keinen statistisch signifikanten Unterschied zwischen beiden Methoden feststellen können. Die Forscher um Mostafa Alabousi aus dem Department of Radiology der McMaster University in Hamilton, Canada, konnten bei den Studien über mpMRT Daten von 2954 gesicherten Prostatakrebspatienten einbeziehen und bei Studien über bpMRT die Daten von 1477 gesicherten Prostatakrebspatienten. Insgesamt waren in den mpMRT Studien 7000 Patienten untersucht worden und in den bpMRT Studien 2716 Patienten. Das Team hat in der August-Ausgabe des Fachjournals BJU INTERNATIONAL zeigen können, dass die Sensitivität des mpMRT zur Detektion eines Prostatakarzinoms bei 86% lag (95% CI 81-90) und die des bpMRT bei 90% (95% CI 83-94). Die Spezifität lag beim mpMRT bei 73% (95% CI 64-81) und beim bpMRT bei 70% (95% CI 42-84). (cw/um)
Autoren : Alabousi M1, Salameh JP2,3, Gusenbauer K4, Samoilov L5, Jafri A6, Yu H4, Alabousi A7. , Korrespondenz : 1 Department of Radiology, McMaster University, Hamilton, ON, Canada., 2 Department of Clinical Epidemiology and Public Health, University of Ottawa, Ottawa, ON, Canada., 3 The Ottawa Hospital Research Institute, Clinical Epidemiology Program, Ottawa, ON, Canada., 4 Department of Medicine, McMaster University, Hamilton, ON, Canada., 5 Department of Medicine, Western University, London, ON, Canada., 6 Department of Medicine, New York Institute of Technology School of Osteopathic Medicine, Glen Head, NY, USA., 7 Department of Radiology, St Joseph’s Healthcare, McMaster University, Hamilton, ON, Canada., Studie : Biparametric vs multiparametric prostate magnetic resonance imaging for the detection of prostate cancer in treatment-naïve patients: a diagnostic test accuracy systematic review and meta-analysis., Quelle : BJU Int. 2019 Aug;124(2):209-220. doi: 10.1111/bju.14759. Epub 2019 Apr 25. , Web : https://onlinelibrary.wiley.com/doi/abs/10.1111/bju.14759
Kommentar Das mpMRT verwendet zur Darstellung der „dynamischen kontrast-verstärkten Bildgebung“ (DCE) Gadolinium, welches intravenös verabreicht wird. Im Gegensatz hierzu verzichtet das bpMRT auf Gadolinium und arbeitet nur mit den T2-Phasen und dem diffusions-gewichteten Bild des MRT. Gadolinium stand zuletzt im Verdacht, zum Teil im Gehirn anzulagern und in seltenen Fällen auch eine nephrogene systemische Fibrose hervorzurufen. Abgesehen davon ist Gadolinium auch bei Patienten mit Allergien oder schlechter Nierenfunktion kontraindiziert. Somit ist diese Studie als erster Schritt zu sehen, künftige Bildgebungen der Prostata mehr in Richtung des bpMRT zu lenken. Dabei ist die Heterogenität der Datenlage in den untersuchten Studien jedoch ein Bias, der durch prospektive Studienprotokolle erst behoben werden muss. (cw)
Autor: Dr. med. univ. Christoph Würnschimmel, Assistenzarzt Luzerner Kantonsspital