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Fachverlag und Nachrichtenagentur

1-Jahres-Ergebnisse nach Aquablation bei benigner Prostatahyperplasie und großer Prostata

 

BENIGN PROSTATIC HYPERPLASIA Montreal – mechentel news – Die transurethrale Resektion zur Behandlung der benignen Prostatahyperplasie wurde vor fast hundert Jahren eingeführt und ist nach wie vor der Goldstandard. In den letzten Jahrzehnten wurden jedoch verschiedene Technologien in die tägliche klinische Praxis eingeführt, z. B. Robotik und Ultraschall. Aquablation ist eine neuartige Technik, die Echtzeit-Ultraschall und chirurgisch geleitete robotergestützte Hochgeschwindigkeits-Wasserstrahlablation zur Resektion von Prostatagewebe integriert. Naeem Bhojani aus dem University of Montreal Hospital Center in Montreal, Kanada, und zahlreiche Kollegen aus weiteren Zentren in Kanada und den Vereinigten Staaten, berichten in dieser Studie über Ergebnisse hinsichtlich Sicherheit und Effektivität 12 Monate nach Aquablation wegen gutartiger Prostatahyperplasie bei großer Prostata (80-150 cm³). Insgesamt wurden 101 Patienten mit einem mittleren Prostatavolumen von 107 cm³ behandelt. Die mittlere Operationszeit betrug 37 Minuten und die mittlere Aquablationsresektion 8 Minuten. Bei einer durchschnittlichen Krankenhausaufenthaltsdauer von 1,6 Tagen verbesserte sich der International Prostate Symptom Score (IPSS) signifikant von 23,2 zu Studienbeginn auf 6,2 nach 12 Monaten. In ähnlicher Weise verbesserte sich die mittlere IPSS Quality of Life von 4,6 zu Studienbeginn auf 1,3 nach 12 Monaten. Q max und Restharnmenge verbesserten sich ebenfalls signifikant. Die antegrade Ejakulation blieb bei 81% der sexuell aktiven Männer erhalten. Wie die Autoren in der Juli-Ausgabe 2019 der Fachzeitschrift UROLOGY angeben, musste sich kein Patient einem erneuten Eingriff wegen Symptomen einer gutartigen Prostatahyperplasie unterziehen. Die Rate der De-novo-Inkontinenz betrug nach 12 Monaten 2%, 10 Patienten benötigten eine postoperative Transfusion, wobei bei 5 Patienten ein erneuter Eingriff zur Gewebsverschorfung erforderlich wurde. (mm/bs)

Autoren: Bhojani N, Bidair M, Zorn KC, Trainer A, Arther A, Kramolowsky E, Doumanian L, Elterman D, Kaufman RP, Lingeman J, Krambeck A, Eure G, Badlani G, Plante M, Uchio E, Gin G, Goldenberg L, Paterson R, So A, Humphreys M, Kaplan S, Motola J, Desai M, Roehrborn C. Korrespondenz: Naeem Bhojani, M.D., F.R.C.S.C., University of Montreal, Division of Urology, 900 St. Denis, R08.474, Montreal, Quebec H2X 0A9, Canada. E-Mail: Naeem.bhojani@gmail.com Studie: Aquablation for Benign Prostatic Hyperplasia in Large Prostates (80-150 cc): 1-Year Results. Quelle:Urology. 2019 Jul;129:1-7. doi: 10.1016/j.urology.2019.04.029. Web: https://www.goldjournal.net/article/S0090-4295(19)30419-4/abstract

Kommentar

Die Autoren sind zu loben, über die frühen Ergebnisse dieser neuen Technik bei der Behandlung der gutartigen Prostatahyperplasie berichtet zu haben, die bei Patienten mit großer Prostata anscheinend hervorragende Ergebnisse bietet. Besonders hervorzuheben sind die kurze Operationszeit, das Fehlen größerer Komplikationen und die hervorragenden Verbesserungen der anhand des Fragebogens erhobenen Symptome. (mm/bs)

Autor: Dr. med. Dr. rer. nat. Marco Moschini, Assistenzarzt Luzerner Kantonsspital