Stereotaktische ablative Strahlentherapie bei oligometastatischem Prostatakarzinom
PROSTATE Melbourne – mechentel news – Der Zustand der Oligometastasierung ist ein zunehmend beachtetes Phänomen beim Prostatakarzinom. Dennoch stellt das optimale Management eines oligometastatischen Prostatakarzinoms ein anhaltend kontroverses Thema dar. Shankar Siva et al. aus dem Peter MacCallum Cancer Centre in Melbourne, Australien, analysierten in dieser prospektiven Studie die Daten von 33 Patienten, die zwischen 2013 und 2014 mit einer stereotaktischen ablativen Strahlentherapie behandelt wurden, mit einer einzelnen Fraktion von 20 Gy pro Läsion. Alle Patienten wiesen ein bis drei Oligometastasen (Skelett oder Lymphknoten) auf. Zwanzig Patienten hatten nur Knochen-, 12 nur eine Lymphknotenmetastasen und in einem fall lag eine gemischte Metastasierung vor. Strahlentherapie war möglich und konnte bei 97% der Patienten planmäßig durchgeführt werden. Es gab ein unerwünschtes Ereignis der Stufe 3 (Wirbelfraktur) und keiner der Patienten starb. Über ein Drittel der Patienten zeigten über 2 Jahre keine Progression und erhielten keine Androgendeprivationstherapie. Die Lebensqualität blieb während der Therapie erhalten. Die Autoren schlussfolgern in der Oktober-Ausgabe 2018 des Fachjournals European Urology, dass eine einzige stereoaktive ablative Strahlentherapie möglich und mit geringer Morbidität verbunden ist. (mm/bs)
Autoren: Siva S, Bressel M, Murphy DG, Shaw M, Chander S, Violet J, Tai KH, Udovicich C, Lim A, Selbie L Hofman MS, Kron T, Moon D, Goad J, Lawrentschuk N, Foroudi F. Korrespondenz: Shankar Siva, Peter MacCallum Cancer Centre, 305 Grattan Street, Melbourne 3000, VIC, Australia. E-Mail: shankar.siva@petermac.org Studie: Stereotactic Abative Body Radiotherapy (SABR) for Oligometastatic Prostate Cancer: A Prospective Clinical Trial. Quelle: Eur Urol. 2018 Oct;74(4):455-462. doi: 10.1016/j.eururo.2018.06.004. Web: https://www.europeanurology.com/article/S0302-2838(18)30429-9/abstract
Kommentar Die Autoren dieser Studie untersuchten in einer prospektiven klinischen Studie die Rolle der stereotaktischen ablativen Strahlentherapie bei oligometastatischem Prostatakarzinom. Sie fanden heraus, dass das Verfahren praktikabel und mit geringer Morbidität verbunden ist. Kurzfristige Überlebensresultate sind ermutigend, obwohl diese in einer Phase-III-Studie validiert werden müssen, bevor sie in den normalen klinischen Rahmen übernommen werden können. (mm/bs)
Autor: Dr. med. Dr. rer. nat. Marco Moschini, Assistenzarzt Klinik für Urologie, LUKS.