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Fachverlag und Nachrichtenagentur

Retinale SD-OCT-Messungen als Biomarker für Alzheimer-Erkrankung

NEUROOPHTHA Hong Kong – mechentel news – Das OCT ist ein nichtinvasives Verfahren zur Messung spezifischer Netzhautschichten im Auge. Die Beziehung zwischen retinalen Spektral-Domänen (SD) OCT-Messungen und Alzheimer-Erkrankung (AD) sowie milder kognitiver Beeinträchtigung (MCI) ist noch nicht aufgeklärt. Victor T.T. Chan aus dem Department of Ophthalmology and Visual Sciences an der Chinese University of Hong Kong, China und ein internationales Autorenteam aus Hong Kong, Singapur, den Niederlanden und den USA führten dazu ein systematisches Review sowie eine Meta-Analyse durch, um SD-OCT-Ergebnisse bei AD und MCI zu untersuchen. Die derzeitigen Methoden zur Diagnose einer frühen Alzheimer-Erkrankung sind teuer und invasiv. Retinale Messungen mittels SD-OCT, die nichtinvasiv, technisch einfach und kostengünstig sind, wären potenzielle Biomarker einer AD und somit klinisch relevant. Es wurde eine Literaturrecherche in PubMed und der Excerpta Medica-Datenbank durchgeführt, um Studien zu finden, die vor dem 31. Dezember 2017 veröffentlicht wurden und die Assoziationen zwischen AD, MCI und SD-OCT-Messungen untersuchten, insbesondere zusätzlich zur retinalen Nervenfaserschicht (RNFL) und Makuladicke die innere plexiforme Ganglienzellschicht (GC-IPL), der Ganglien-Zellkomplex (GCC), das Makulavolumen und die Aderhautdicke. Ein Zufallseffektmodell wurde verwendet, um die Korrelationen zu untersuchen. Zudem wurde eine Meta-Regression durchgeführt und Heterogenität, Publikationsbias und Studienqualität bewertet. Insgesamt wurden 30 passende Studien identifiziert, an denen 1.257 AD-Patienten, 305 MCI-Patienten und 1.460 Kontrollprobanden teilnahmen. Es handelte sich in allen Fällen um Querschnittsstudien. In Bezug auf die Makula-Struktur zeigten AD-Patienten signifikante Unterschiede in der GC-IPL-Dicke (mittlere Standardabweichung [SMD] -0,46), GCC-Dicke (SMD -0,84), Makulavolumen (SMD -0,58) und Makuladicke aller inneren und äusseren Sektoren (SMD -0,52; alle p < 0,001) im Vergleich zu den Kontrollen. Ebenso waren die peripapilläre RNFL-Dicke (SMD -0,67) und die Choroideadicke (SMD-Konfidenzbereich -0,88 bis -1,03; alle p < 0,001) auch bei AD-Patienten dünner. Die Autoren halten in der elektronischen Vorabpublikation im August 2018 beim Fachjournal Ophthalmology fest, dass ihre Ergebnisse die Korrelationen zwischen retinalen Messergebnissen im SD-OCT und AD bestätigten, was den möglichen Nutzen von SD-OCT-Messungen als Biomarker für eine Alzheimer-Erkrankung unterstreiche. (bs)

Autoren: Chan VTT, Sun Z, Tang S, Chen LJ, Wong A, Tham CC, Wong TY, Chen C, Ikram MK, Whitson HE, Lad EM, Mok VCT, Cheung CY. Korrespondenz: Carol Y. Cheung, PhD, CUHK Eye Centre, Hong Kong Eye Hospital, 147K Argyle Street, Kowloon, Hong Kong, China. E-Mail: carolcheung@cuhk.edu.hk Studie: Spectral-Domain OCT Measurements in Alzheimer‘s Disease: A Systematic Review and Meta-analysis. Quelle: Ophthalmology. 2018 Aug 13. pii: S0161-6420(18)30258-6. doi: 10.1016/j.ophtha.2018.08.009. [Epub ahead of print] Web: https://www.aaojournal.org/article/S0161-6420(18)30258-6/abstract