Retinale und choriokapilläre Mikrovaskulisation bei intermediärer Uveitis in der OCT-A
UVEITIS Bonn – mechentel news – An der Augenklinik der Universität Bonn, Deutschland, untersuchten Maximilian W. M. Wintergerst et al. im Rahmen einer Fall-Kontroll-Studie den Einfluss der retinalen und choriokapillären Mikrovaskulisation bei intermediärer Uveitis mittels Optischer Kohärenztomographie-Angiographie (OCT-A). Patienten und altersentsprechende Kontrollprobanden wurden mit Swept-Source-OCT-A untersucht. Mittels des Bildverarbeitungsprogramms ImageJ wurden oberflächliche und tiefe Netzhautgefässe halbautomatisch hinsichtlich Gefäss(VD)- und Skelettdichte (SD), Gefässdurchmesserindex (VDI) und fraktaler Dimension (FD) analysiert. Die choriokapilläre Schicht wurde automatisch hinsichtlich mittlerer Signalintensität, Standardabweichung der Signalintensität, Kurtosis der Signalintensitätsverteilung und Hohlräumen im Strömungssignal ausgewertet. 29 Augen mit intermediärer Uveitis und 30 Kontrollaugen wurden eingeschlossen. Sowohl die oberflächlichen als auch die tiefe Netzhautschichten zeigten eine signifikante Reduktion aller OCT-A-Parameter (z. B. oberflächliche Netzhautschicht: 0,31 vs. 0,40 VD, 5,6e-8 vs. 6,4e-8 SD, 5,4e6 vs.6,1e6 VDI und 1,78 vs. 1,79 FD; jeweils alle p < 0,05). In der choriokapillären Schicht zeigte sich eine grössere Heterogenität der Perfusion mit einer Verschiebung hin zu einem höheren Anteil an grossen konfluierenden Signalhohlräumen. Auch bei Fehlen eines Makulaödems waren die OCT-A-Parameter im Vergleich zu gesunden Kontrollen reduziert (alle Parameter mit Ausnahme des VDI in der oberflächlichen Netzhautschicht und der Auswertung der Choriokapillaris-Kurtosis und der Flow-Signal-Hohlräume). Die Autoren fassen in der Oktober-Ausgabe 2018 des American Journal of Ophthalmology zusammen, dass bei intermediärer Uveitis eine verminderte vaskuläre Dichte und Komplexität in den oberflächlichen und tiefen Netzhautschichten sowie eine veränderte Perfusion der Choriokapillaren gegeben ist. Darüber hinaus deuteten diese Befunde auf eine Beeinträchtigung der makulären Mikrovaskulisation hin, auch wenn kein Makulaödem vorliege. Die Ergebnisse der Studie könnten sowohl bei der Diagnose als auch bei der Überwachung der intermediären Uveitis hilfreich sein. (bs)
Autoren: Wintergerst MWM, Pfau M, Müller PL, Berger M, de Sisternes L, Holz FG, Finger RP. Korrespondenz: Robert P. Finger, Chair of Ophthalmic Epidemiology and Neuroretinal Imaging, Department of Ophthalmology, University of Bonn, Ernst-Abbe-Strasse 2, 53127 Bonn, Germany. E-Mail: vrobert.finger@ukbonn.de Studie: Optical Coherence Tomography Angiography in Intermediate Uveitis. Quelle: Am J Ophthalmol. 2018 Oct;194:35-45. doi: 10.1016/j.ajo.2018.06.023. Web: https://www.ajo.com/article/S0002-9394(18)30335-0/abstract