Kataraktchirurgie bei hoher Hyperopie
CATARACT Basel – mechentel news – Obwohl die Kataraktchirurgie ein etabliertes und standardisiertes Verfahren ist, kann sie bei hoher Hyperopie anspruchsvoll und mit höheren Komplikationsraten verbunden sein. Nicolas P. Waldmann et al. aus der Augenklinik des Universitätsspitals Basel, Schweiz, stellen die klinischen Daten aller Kataraktoperationen an hoch hyperopen Augen im Verlauf von 12 Jahren (2005 – 2016) an ihrem Zentrum vor. Von insgesamt 11.434 Kataraktoperationen wurden 41 stark hyperope Augen (SN60AT ≥ 31 dpt) in die Analyse aufgenommen. Das geplante sphärische Äquivalent (SE) wurde mit dem endgültigen postoperativen Ergebnis für 5 verschiedene Formeln verglichen. Darüber hinaus wurden der bestkorrigierte Fernvisus (BCDVA) vor und nach der Operation und Komplikationen erfasst. Die Sehschärfe erhöhte sich signifikant von einem Mittelwert von 0,5 logMAR-BCDVA vor der Operation auf 0,37 (p = 0,02). Die Hauptgründe für eine verminderte End-BCDVA waren Glaukom, Fuchs-Hornhautendotheldystrophie und altersbedingte Makuladegeneration. Bei einem Auge kam es zum radiären Kapselriss, es erhielt eine sulkusimplantierte Intraokularlinse. Es gab keinen statistisch signifikanten Unterschied zwischen den Formeln hinsichtlich der Abweichung des endgültigen SE. Die Autoren fassen in der April-Ausgabe 2018 der Klinischen Monatsblätter für Augenheilkunde zusammen, dass Patienten mit einer hohen Hyperopie oft okuläre Komorbiditäten aufweisen. Solche Augen können chirurgisch herausfordernd sein, was im Vergleich zu normalen Augen zu verringerten Vorteilen einer Kataraktoperation führt. (bs)
Autoren: Waldmann NP, Gerber N, Hill W, Goldblum D. Korrespondenz: Nicolas Philipp Waldmann, Ophthalmology, Universitätsspital Basel, Basel, Switzerland. Studie: Cataract Surgery in High Hyperopia. Quelle: Klin Monbl Augenheilkd. 2018 Apr;235(4):413-415. doi: 10.1055/s-0044-101010. Web: https://www.thieme-connect.com/DOI/DOI?10.1055/s-0044-101010