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Fachverlag und Nachrichtenagentur

ProstataCa-Rezidiv: ADT lässt sich bei bestimmten Patienten durch Metastasen-gerichtete Therapie hinauszögern

ProstataCa-Rezidiv: ADT lässt sich bei bestimmten Patienten durch Metastasen-gerichtete Therapie hinauszögern

PROSTATE Gent – mechentel news – Eine sofortige oder verzögerte Androgendeprivationstherapie (ADT) mit initialer Überwachung ist die bevorzugte Strategie bei biochemisch rezidivierendem Prostatakarzinom nach radikaler Prostatektomie oder Strahlentherapie. Einige retrospektive Untersuchungen liessen jedoch vermuten, dass sich eine Verbesserung des progressionsfreien Überlebens bei Patienten mit oligometastatisch wiederkehrendem Prostatakarzinom erzielen lässt, wenn die Behandlung in Abhängigkeit von der Metastasierung durchgeführt wird. Piet Ost von der Universität Gent, Belgien, und Kollegen untersuchten zwischen 2012 und 2015 in dieser multizentrischen, randomisierten Phase-II-Studie 62 Patienten mit asymptomatischem Prostatakrebs und einem biochemischen Rezidiv nach primärer Prostatakrebsbehandlung in kurativer Absicht und drei oder weniger extrakraniellen metastatischen Herden in der Cholin-Positronen-Emissionstomographie sowie einem Testosteronspiegel im Serum von > 50 ng/ml. Die Patienten wurden randomisiert 1:1 entweder einer Surveillance oder einer Metastasen-gerichteten Therapie aller erkannten Herde (Operation oder stereotaktische Bestrahlung) zugewiesen. Der primäre Endpunkt, der evaluiert wurde, war das ADT-freie Überleben. Eine ADT wurde begonnen, wenn sich eine symptomatische Progression, eine Progression hin zu mehr als drei Metastasen oder eine lokale Progression bekannter Metastasen entwickelte. Bei einer mittleren Nachbeobachtungszeit von 3 Jahren betrug das mediane ADT-freie Überleben für die Surveillance-Gruppe im Vergleich zur Metastasen-gerichteten Therapiegruppe 13 Monate bzw. 21 Monate. Hinsichtlich der Lebensqualität wurden ähnliche Ergebnisse gemessen. Allerdings entwickelten 6 Patienten im Metastasen-abhängigen Studienarm eine Toxizität Grad 1, wie die Autoren in der Februar-Ausgabe 2018 des Journal of Clinical Oncology schreiben. (mm/bs)

Autoren: Ost P, Reynders D, Decaestecker K, Fonteyne V, Lumen N, De Bruycker A, Lambert B, Delrue L, Bultijnck R, Claeys T, Goetghebeur E, Villeirs G, De Man K, Ameye F, Billiet I, Joniau S, Vanhaverbeke F, De Meerleer G. Korrespondenz: Piet Ost, MD, PhD, Department of Radiotherapy, Ghent University Hospital, De Pintelaan 185, B-9000 Ghent, Belgium. E-Mail: piet.ost@ugent.be Studie: Surveillance or Metastasis-Directed Therapy for Oligometastatic Prostate Cancer Recurrence: A Prospective, Randomized, Multicenter Phase II Trial. Quelle: J Clin Oncol. 2018 Feb 10;36(5):446-453. doi: 10.1200/JCO.2017.75.4853. Web: http://ascopubs.org/doi/abs/10.1200/JCO.2017.75.4853

Kommentar Die Autoren fanden heraus, dass bei Patienten mit einem biochemischen Rezidiv nach PCa-Behandlung und drei oder weniger extrakraniellen Metastasen im Cholin-PET-CT die Notwendigkeit einer Androgendeprivationstherapie bei einer Metastasen-gerichteten Therapie entweder durch Operation oder durch Strahlentherapie um 8 Monate hinausgezögert wurde. Diese Studie benötigt weitere Validierung durch eine Phase 3, bietet jedoch eine interessante und neue therapeutische Möglichkeit für diese Subgruppe von Rezidiv-PCa-Patienten.

Autor: Dr. med. Dr. rer. nat. Marco Moschini, Assistenzarzt Klinik für Urologie, LUKS