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Fachverlag und Nachrichtenagentur

Vergleich monopolare vs. bipolare Technik der TUR bei lateralem Blasenkarzinom

LOWER URINARY TRACT St. Gallen – mechentel news – Die transurethrale Resektion ist der Goldstandard für die Behandlung des nicht-invasiven Blasenkarzinoms und für die histologische Bestimmung von Blasenkrebs im Allgemeinen. Eine der häufigsten intraoperativen Komplikationen dieser Operation ist eine Blasenperforation als direkte Folge eines Obturator-Reflexes. Dies ist insbesondere bei Tumoren, die sich an der lateralen Blasenwand befinden, bedeutsam. Daher könnte eine Ausschaltung des Obturatorius in der Spinalanästhesie oder eine medikamentöse Relaxation während der Vollnarkose dieses Risiko reduzieren. In dieser prospektiven, randomisierten Studie von Tobias Gramann et al. aus der Urologischen Klinik des Kantonsspitals St. Gallen, Schweiz, wurden 52 Patienten mit Blasenkrebs randomisiert einer bipolaren oder einer monopolaren transurethralen Resektion unterzogen. Die Autoren berichten über die Inzidenz einer unerwünschten Stimulation des N. obturatorius und des nachfolgenden Adduktorenspasmus. Die Erfolgsrate war definiert als vollständige Resektion des Blasentumors ohne klinisch relevanten Adduktorenspasmus. Diese Erfolgsquote lag bei 61,9% in der monopolaren gegenüber 82,6% in der bipolaren Gruppe (p = 0,18). Die Autoren ziehen daraus in der Juli-Ausgabe 2018 des World Journal of Urology den Schluss, dass eine vollständige Resektion der lateralen Blasenwand mit beiden Techniken möglich ist, obwohl das Risiko eines Adduktorenspasmus mit nachfolgender Perforation besteht. Daher wird bei einer transurethralen Resektion der lateralen Blasenwand eine Obturatorblockade und medikamenteninduzierte Relaxation empfohlen. (mm/bs)

Autoren: Gramann T, Schwab C, Zumstein V, Betschart P, Meier M, Schmid HP, Engeler DS. Korrespondenz: Department of Urology, Cantonal Hospital of St. Gallen, St. Gallen, Switzerland. E-Mail: tobias.gramann@kssg.ch Studie: Transurethral resection of bladder cancer on the lateral bladder wall without obturator nerve block: extent of adductor spasms using the monopolar versus bipolar technique-a prospective randomised study. Quelle: World J Urol. 2018 Jul;36(7):1085-1091. doi: 10.1007/s00345-018-2248-0. Web: https://link.springer.com/article/10.1007%2Fs00345-018-2248-0

Kommentar In dieser prospektiven Studie untersuchten die Autoren ein interessantes Thema: die Evaluierung der monopolaren versus bipolaren Technik während der transurethralen Resektion bei Blasenkrebs in der lateralen Wand. Dabei haben die Autoren insbesondere den Einfluss der Technik auf das Risiko eines Adduktorenspasmus mit dem damit verbundenen Perforationsrisiko getestet. Die Autoren fanden keinen statistisch signifikanten Unterschied zwischen den beiden Techniken und schlagen die Anwendung einer Obturator-Blockade oder arzneimittelinduzierter Relaxation vor. Obwohl nicht signifikant, scheinen derzeitige Unterschiede zwischen den beiden Techniken deutlich zu werden, die bei einer höheren Anzahl in eine solche Studie eingeschlossener Patienten signifikant werden könnten. (mm/bs)

Autor: Dr. med. Dr. rer. nat. Marco Moschini, Assistenzarzt Klinik für Urologie, LUKS