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Fachverlag und Nachrichtenagentur

Wovon hängt der spontane Steinabgang ab?

STONE TREATEMENTS Glasgow – mechentel news – In der Diskussion um die medikamentös expulsive Therapie von Harnleitersteinen und verschiedensten Techniken der endoskopischen und perkutanen Steintherapie versucht diese Meta-Analyse eine grundsätzliche Aussage darüber zu liefern, wie der natürliche Verlauf in einem grossen Kollektiv prinzipiell zu erwarten ist. Hierfür hat die Arbeitsgruppe um Yallappa Sachin der Glasgow Urological Research Unit vom Department of Urology des Queen Elizabeth University Hospital in Glasgow, Grossbritanien, 70 Studien identifiziert, die sich mit dem Thema der Steinexpulsion beschäftigten. Die Autoren haben hierfür insgesamt die Daten von 6642 Patienten ausgewertet. Es zeigte sich, dass das mediane Alter für eine Steinepisode bei 46 Jahren liegt. 64% aller Patienten hatten einen spontanen Steinabgang (49% proximaler Harnleiter, 58% mittlerer Harnleiter, 68% distaler Harnleiter). Patienten mit Steinen < 5 mm hatten eine Passage in 75%. Steine > 5 mm hatten eine Abgangsrate von 62%. Im Median dauerte es bis zur Passage 17 Tage (Range 6-29 Tage), so das Fazit der Studie, die in dem Fachjournal Journal Of Endourolokgy, als elektronische Vorabpubliktion im Mai diesen Jahres erschienen ist. (cw/um)

Auoren:Yallappa S1,2, Amer T1,2, Jones P3, Greco F4, Tailly T4, Somani BK3,4, Umez-Eronini N1, Aboumarzouk OM1,2,4,5., Korrespondenz: 1 Glasgow Urological Research Unit, Department of Urology, Queen Elizabeth University Hospital , Glasgow, United Kingdom., 2 Department of Urology, School of Medicine, Dentistry & Nursing, University of Glasgow , Glasgow, United Kingdom., 3 Department of Urology, University Hospitals Southampton NHS Trust , Southampton, United Kingdom., 4 Department of Urology, EAU Young Academic Urologists Group , Arnhem, The Netherlands., 5 Department of Urology, Islamic Universities of Gaza, College of Medicine , Gaza, Palestine., Studie: Natural History of Conservatively Managed Ureteral Stones: Analysis of 6600 Patients., Quelle: J Endourol. 2018 May;32(5):371-379. doi: 10.1089/end.2017.0848. Epub 2018 Apr 24., Web: https://www.liebertpub.com/doi/abs/10.1089/end.2017.0848?url_ver=Z39.88-2003&rfr_id=ori:rid:crossref.org&rfr_dat=cr_pub%3dpubmed

Kommentar Es ist bekannt, dass der spontane Steinabgang davon abhängt, in welcher Lage sich das Konkrement befindet und welche Grösse es hat. Aus dieser Meta-Analyse geht hervor, dass die Variabilität eines spontanen Abganges zwischen 49% und 75% liegt. Diese Daten können Patienten präsentiert werden, um die Entscheidungsfindung betreffend aktiver Therapien zu erleichtern. Insgesamt scheint innerhalb eines Monat in den allermeisten Fällen der Steinabgang zu erfolgen. Somit sollte bedacht werden, dass eine zu frühe elektive Nachkontrolle gegebenenfalls zu einer überstürzten operativen Therapieeinleitung führen könnte. (cw)

Autor: Dr. med. univ. Christoph Würnschimmel, Assistenzarzt Klinik für Urologie, LUKS