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Fachverlag und Nachrichtenagentur

Zeitpunkt des Beginns einer Androgendeprivationstherapie und Lebensqualität

 

PROSTATE Melbourne – mechentel news – Eine Androgendeprivationstherapie bei Patienten mit Prostatakrebs, die mit steigender Konzentration des Prostataspezifischen Antigens (PSA-Rezidiv) rezidivieren oder bei Diagnosestellung eine nicht heilbare, aber asymptomatischer Erkrankung aufweisen, könnte die Lebensqualität zu einem Zeitpunkt, an dem die Krankheit dies selbst nicht tut, beeinträchtigen. Ziel der australischen Autoren um Gillian M. Duchesne aus Department of Radiation Oncology des Peter MacCallum Cancer Centre in Melbourne war es, die Lebensqualität von Männern, die an dieser Studie teilnahmen, über 5 Jahre zu bewerten. Die Patienten wurden in 29 öffentlichen und privaten Krebszentren in Australien, Neuseeland und Kanada randomisiert entweder sofortiger oder verzögerter Androgendeprivationstherapie (definiert als Beginn der Therapie nach 2 Jahren) 1:1 randomisiert zugeordnet. Der primäre Zielparameter der Studie war das Gesamtüberleben mit der allgemeinen gesundheitsbezogenen Lebensqualität nach 2 Jahren als sekundärem Endpunkt. Die Autoren berichteten, die sofortige Androgendeprivationstherapie mit frühzeitigen Nachteilen hinsichtlich spezifischer hormonabhängiger Symptome, jedoch mit keinen anderen nachweisbaren Auswirkungen auf die Gesamtfunktion oder die gesundheitsbezogene Lebensqualität verbunden ist. Beispiele für typische hormonabhängiger Symptome sind Hitzewallungen, schmerzhafte oder vergrösserte Brustwarzen oder Brüste, geringeres maskulines Gefühl, Kurzatmigkeit und Schlafstörungen. Die Autoren kommen in der September-Ausgabe 2017 der Fachzeitschrift Lancet Oncology zu dem Schluss, dass dieses Ergebnis dazu verwendet werden, die Entscheidung über die Behandlungseinleitung für Männer in diesem Krankheitsstadium zu erleichtern. In die Studie wurden keine Analysen bezüglich der Überlebensergebnisse aufgenommen.

Autoren: Duchesne GM, Woo HH, King M, Bowe SJ, Stockler MR, Ames A, D’Este C, Frydenberg M, Loblaw A, Malone S, Millar J, Tai KH, Turner S. Korrespondenz: Prof Gillian M Duchesne, Division of Radiation Oncology, Peter MacCallum Cancer Centre, Melbourne, VIC 8006, Australia. E-Mail: gillian.duchesne@petermac.org Studie: Health-related quality of life for immediate versus delayed androgen-deprivation therapy in patients with asymptomatic, non-curable prostate cancer (TROG 03.06 and VCOG PR 01-03 [TOAD]): a randomised, multicentre, non-blinded, phase 3 trial. Quelle: Lancet Oncol. 2017 Sep;18(9):1192-1201. doi: 10.1016/S1470-2045(17)30426-6. Web: http://www.thelancet.com/journals/lanonc/article/PIIS1470-2045(17)30426-6/abstract

Kommentar

In dieser Meilenstein-Arbeit stellen die Autoren fest, dass die Anwendung der Androgendeprivationstherapie mit negativen Symptomen der spezifischen Hormontherapie verbunden ist, jedoch ohne weitere nachweisbare Auswirkungen auf die Gesamtfunktion oder die gesundheitsbezogene Lebnsqualität einhergeht. Andererseits wird in dieser Studie nur über die von den Patienten wahrgenommenen Symptome und nicht über andere Nebenwirkungen berichtet. Die Ergebnisse unterstützen die Vorstellung, dass die Androgendeprivationstherapie die Lebensqualität dieser Patienten nur teilweise beeinträchtigt. Daher sollten Bedenken hinsichtlich der Gesamtlebensqualität dieser Patienten die therapeutischen Entscheidungen nicht verändern und sollten mit den Patienten angemessen diskutiert werden.