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Fachverlag und Nachrichtenagentur

Kein Zusammenhang zwischen Testosterontherapie und Myokardinfarkt in retrospektiver Beobachtungsstudie

 

Indianapolis – mechentel news – Ein niedriges Serumtestosteron ist ein häufiger Befund bei älteren Männern und ist assoziiert mit kardiovaskulären Risikofaktoren wie Hyperglykämie, abdominaler Fettleibigkeit, Insulinresistenz, ungünstigen Lipidprofilen und Bluthochdruck. In ähnlicher Weise sind niedrige Serumtestosteronwerte mit einem erhöhten Risiko für Koronarerkrankungen, schwerere Koronarerkrankungen und potenziell tödliche kardiovaskuläre Ereignisse verbunden. Neuere Befunde berichten jedoch über neutrale Nettoergebnisse der Testosterontherapie bei kardiovaskulären Ereignissen oder sogar erhöhtem Risiko eines akuten Myokardinfarkts. Die Autoren Hu Li et al. von Eli Lilly and Company in Indianapolis, USA, untersuchen den Zusammenhang zwischen der Testosterontherapie und dem nachfolgenden Risiko eines Myokardinfarkts im Vergleich zu hypogonadalen Männern, die nicht mit einer Testosteron behandelt wurden. Die Autoren analysierten 207.176 hypogonadale Patienten, die mit Testosteron behandelt wurden, im Vergleich zu 207.176 Patienten, die keine Testosterontherapie erhielten. Sie fanden, dass die Testosterontherapie nicht mit einem erhöhten Risiko für einen Herzinfarkt assoziiert war. Diese Ergebnisse änderten sich nicht, wenn die Analysen nach Alter oder nach vorangegangenen kardiovaskulären Ereignissen stratifiziert wurden, wie die Autoren in der November-Ausgabe 2017 des Journals of Sexual Medicine berichten.

Autoren: Li H, Mitchell L, Zhang X, Heiselman D, Motsko S. Korrespondenz: Hu Li, MBss, PhD, Eli Lilly and Company, Lilly Corporate Center, Indianapolis, IN 46285, USA. E-Mail: li_hu_hl@lilly.com. Studie: Testosterone Therapy and Risk of Acute Myocardial Infarction in Hypogonadal Men: An Administrative Health Care Claims Study. Quelle: J Sex Med. 2017 Nov;14(11):1307-1317. doi: 10.1016/j.jsxm.2017.09.010. Web: http://www.jsm.jsexmed.org/article/S1743-6095(17)31427-3/abstract

Kommentar

Mit dieser wichtigen Studie aus der Universität von Indianapolis können Patienten bezüglich der laufenden Diskussionen über einen möglichen Zusammenhang vonTestosterontherapie und Risiko eines Myokardinfarkts beruhigt werden. In der Tat konnten die Autoren, die eine grosse Patientenzahl auswerteten, keinen Zusammenhang zwischen der Testosterontherapie und dem Risiko eines Myokardinfarkts feststellen. Ähnliche Ergebnisse wurden beobachtet, wenn die Patienten nach Alter oder früheren kardiovaskulären Ereignissen stratifiziert wurden. Einschränkungen, die bei der Bewertung dieser Ergebnisse in Betracht gezogen werden müssen, sind das Fehlen von Informationen über die Einhaltung der Therapie, die Bedingung Hypogonadismus basierend alleinig auf der Diagnose (es lagen keine Daten zum Testosteronspiegel vor) und das von Informationen bezüglich des Schweregrads der Erkrankung.