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Fachverlag und Nachrichtenagentur

Kombinationstherapie mit Tamsulosin und Oxybutinin bei LUTS

 

LOWER URINARY TRACT Mexico City – mechentel news – Bereits 2016 hat die Forschungsgruppe um Miguel Maldonado-Avila aus der Urologischen Abteilung des Hospital Geral de Mexico in Mexico City mit dieser Publikation Aufsehen erregt. Damals wurde prospektiv randomisiert untersucht, ob die Medikamente Tamsulosin, Oxybutinin oder eine Kombinationstherapie daraus zu einer Reduktion der störenden LUTS-Symptome führen kann, die in 73 – 90% der Patienten mit liegendem DJ-Katheter vorhanden sind. Die Forscher teilten die einschlussfähigen 51 Patienten (26 Frauen und 25 Männer) in 3 Gruppen auf. Gruppe 1 erhielt täglich Tamsulosin 0,4 mg, Gruppe 2 erhielt Oxybutinin 5 mg und Gruppe 3 erhielt beide Medikamente in Kombination. Mit dem Ureteral Stent Symptom Questionnaire (USSQ) wurde an den Tagen 7 und 21 untersucht, wie sehr die Patienten von dem DJ-Katheter gestört sind. Es zeigte sich, dass die Reduktion der Symptome in der Gruppe 3 am deutlichsten war. Hier stellte sich ein Rückgang des Scores von 22,3 auf 15,5 zwischen Tag 7 und Tag 21 ein. Sekundär wurde die Arbeitsfähigkeit und Sexualfunktion untersucht. Hier zeigte sich ebenfalls ein Vorteil für die Kombinationstherapie, wie die Autoren in der Mai/Juni-Ausgabe 2016 des International Brazilian Journal of Urology beschrieben. In seinem Kommentar im Journal of Urology unterstrich Dr. Schaeffer, dass nach 7 Tagen in keiner der Gruppen ein eindeutiger Vorteil sichtbar war. Im Sinne einer schnelleren Rehabilitation und schnellerer Wiederaufnahme der Arbeit wäre für ihn denkbar, die Kombinationstherapie über längere Zeit auszubauen und nicht vorzeitig abzusetzen.

Autoren: Maldonado-Avila M, Garduno-Arteaga L, Jungfermann-Guzman R, Manzanilla-Garcia HA, Rosas-Nava E, Procuna-Hernandez N, Vela-Mollinedo A, Almazan-Trevino L, Guzman-Esquivel J. Korrespondenz: Miguel Maldonado-Avila, MD, Departamento de Urología, Hospital General de México,
Dr. Balmis 148 Col. Doctores, Distrito Federal, 06800, Mexico. E-Mail: mimalavi@yahoo.com Studie: Efficacy of Tamsulosin, Oxybutynin, and their combination in the control of double-j stent-related lower urinary tract symptoms. Quelle: Int Braz J Urol. 2016 May-Jun;42(3):487-93. doi: 10.1590/S1677-5538.IBJU.2015.0186. Web: http://www.intbrazjurol.com.br/pdf/vol42n03/Maldonado-Avila_487_493.pdf

Kommentar

Obwohl statistisch einwandfrei, scheint die Patientenkohorte mit nur 51 Patienten für eine allgemeingültige Aussage, vor allem bezüglich eventueller Nebenwirkungen der Kombinationstherapie, zu klein zu sein. Dennoch sollte man aufgrund dieser Daten frühzeitig erwägen, eine Kombinationstherapie bei DJ-Beschwerden einzuleiten, vor allem bei Patienten bei denen eine längere Liegedauer zu erwarten ist. Aufgrund der beträchtlichen Anzahl an Patienten, die unter DJ-Beschwerden leiden, sollte bereits bei der Aufklärung vor der Einlage des Stents speziell diese Nebenwirkung den Patienten erläutert werden. Obwohl an sich harmlos, können diese Beschwerden die Lebensqualität massiv einschränken und die Arbeitsfähigkeit verhindern.