Vielversprechende Entwicklung eines robotergestützten Operationssystems für augenchirurgische Eingriffe
SURGICAL RETINA Hangzhou – mechentel news – Die Entwicklung eines robotergestützten Operationssystems namens RVRMS (robotic vitreous retinal microsurgery system) stellen Yi-Qi Chen et al. aus der Augenklinik der Wenzhou Medical University in Hangzhou in der Provinz Zhejiang, China, vor. Sie untersuchten zudem die Möglichkeiten, das System in der vitreoretinalen Chirurgie einzusetzen. Das RVRMS wurde entworfen und gebaut, um die Schlüsselkomponenten zweier unabhängiger Arme aufzunehmen. Die Endeffektoren der Arme enthalten verschiedene chirurgische Instrumente zur Durchführung intraokulärer Manipulationen. Zur genauen Beurteilung des RVRMS wurden robotergestützte 23-Gauge-chirurgische Aufgaben an zwei unterschiedlichen Formaten eines Tiermodells durchgeführt, darunter Endolaser zur Netzhaut-Photokoagulation, Pars-Plana-Vitrektomie (PPV), retinale Fremdkörperentfernung und retinale Gefässkanülierung. Endolaser-Anwendungen wurden in Augen von lebenden Irischen Kaninchen durchgeführt und die anderen Aufgaben an enukleierten Schweineaugen. Für jede Prüfung wurden die Dauer und der erfolgreiche Abschluss der Aufgabe beurteilt. Die robotergestützten vitreoretinalen Operationen wurden erfolgreich an neun Kaninchen- und 25 Schweineaugen ohne eine iatrogene Komplikation wie Netzhautriss oder Netzhautablösung absolviert. Während der Aufgabe, einen Endolaser zu verwenden, wurden in neun Kaninchenaugen drei Brennreihen um das induzierte Netzhautloch mit halben Grössenintervallen der Laserpunkte durchgeführt. Die neun Schweineaugen wurden einer PPV unterzogen, gefolgt von einer erfolgreichen Induktion einer hinteren Glaskörperablösung mit Hilfe von Triamcinolonacetonid. Bei allen neun Schweineaugen wurde ein feiner Edelstahldraht, der in das präparierte Netzhautgewebe eingeführt worden war, vollständig entfernt. Schliesslich wurde eine retinale Gefässkanülierung mit einem Edelstahldraht (6 mm Länge, 45 μm Durchmesser und einem auf ~ 30° Neigung geschnitten Ende) bei sieben Schweineaugen erfolgreich durchgeführt. Die durchschnittlich benötigte Zeitspanne für die Durchführung dieser Aufgaben lag bei 10,91 min, 11,68 min, 5,90 min beziehungsweise 13,5 min. Die Autoren stellen somit in der elektronischen Vorabpublikation bei Graefe‘s Archive for Clinical and Experimental Ophthalmology im April 2017 fest, dass die Untersuchung die Manövrierfähigkeit, Genauigkeit und Stabilität der robotergestützten vitreoretinalen Mikrochirurgie mit dem RVRMS gezeigt habe. Eine erweiterte Anwendungsforschung der Roboterchirurgie und Verbesserungen am Robotersystem selbst sollten fortgeführt werden. (bs)
Autoren: Chen YQ, Tao JW, Su LY, Li L, Zhao SX, Yang Y, Shen LJ. Korrespondenz: Eye Hospital of Wenzhou Medical University, Hangzhou, Zhejiang, China. E-Mail: slj20101119@163.com Studie: Cooperative robot assistant for vitreoretinal microsurgery: development of the RVRMS and feasibility studies in an animal model. Quelle: Graefes Arch Clin Exp Ophthalmol. 2017 Apr 8. doi: 10.1007/s00417-017-3656-3. [Epub ahead of print] Web: http://link.springer.com/article/10.1007%2Fs00417-017-3656-3