Fusionsverlust bei intermittierender Exotropie nicht durch optische Rückmeldung beeinflusst
PEDIATRICS/STRABISM San Francisco – mechentel news – John R. Economides und Kollegen vom Department of Ophthalmology der University of California in San Fransisco, Kalifornien, USA, untersuchten die Augenbewegungen, die bei Patienten mit intermittierender Exotropie auftreten, nachdem es zu spontanem Fusionsverlust gekommen ist. Die Forscher verglichen diese Beobachtungen mit denen, die durch Abdeckung eines Auges induziert wurden und mit Strategien, die genutzt werden, um die Fusion wiederherzustellen. In dieser prospektiven Kohortenstudie wurden 13 Patienten mit typischen Anzeichen einer intermittierenden Exotropie untersucht, die in die Abteilung der Forscher überwiesen wurden und häufig unter spontanem Fusionsverlust litten. Während die Patienten ein kleines, zentrales Nahziel fixierten, wurde die Position jedes Auges mittels Video-Eye-Tracking unter Infrarotlicht erfasst. Im Rahmen der Studie wurden sowohl Augenposition als auch Spitzengeschwindigkeit während spontanem Fusionsverlust, Shutter-induziertem Fusionsverlust und Wiederherstellung der Fusion bestimmt. Bei zehn der 13 Patienten waren die Augenbewegungen infolge des spontanen Fusionsverlusts nicht von denen, welche durch Abdeckung eines Auges induziert wurden, zu unterscheiden. 90 % der Gesamtamplitude wurden im Mittel nach 1,75 Sekunden erreicht. Die Spitzengeschwindigkeit der abweichenden Augenbewegung korrelierte deutlich mit spontanen und Shutter-induzierten Ereignissen. Des Weiteren war die Spitzengeschwindigkeit direkt proportional zur Amplitude der Exotropie. Die Wiederherstellung der Fusion erfolgte wesentlich schneller als der Verlust und wurde oftmals von der Interjektion einer diskonjugierten Sakkade begleitet. Die Autoren der im Januar 2017 vorab elektronisch in der Fachzeitschrift Ophthalmology erschienenen Studie, fassen zusammen, dass der Verlust der Fusion bei intermittierender Exotropie nicht durch optische Rückmeldung beeinflusst wird. Ein übermässiger Divergenztonus könne verantwortlich sein, aber der Zusammenbruch der Ausrichtung tritt durch einen einzigartigen, pathologischen Typ von Augenbewegung auf, der sich von einer normalen, physiologischen Divergenzbewegung des Auges unterscheidet. (ut)
Autoren: Economides JR, Adams DL, Horton JC. Korrespondenz: Jonathan C. Horton, MD, PhD, Beckman Vision Center, University of California, San Francisco, 10 Koret Way, San Francisco, CA 94143-0730. Electronic address: hortonj@vision.ucsf.edu. Studie: Capturing the Moment of Fusion Loss in Intermittent Exotropia. Quelle: pubmed. Web: http://www.aaojournal.org/article/S0161-6420(16)31526-3/abstract