Nach Ozurdex® auf okuläre Hypertonie achten, insbesondere bei bereits vorbestehendem Glaukom oder Glaukomverdacht
GLAUKOM Iowa City – mechentel news – Eric K. Chin et al. aus dem Department of Ophthalmology and Visual Sciences der University of Iowa in Iowa City, USA, legen eine Arbeit vor, in der sie die okuläre Hypertonie (OHT) nach Ozurdex®-Injektion untersuchen, um die Inzidenz der OHT, ihre Therapie und alle beteiligten Faktoren wie Diagnose, zugrunde liegendes Glaukom und seine Therapie sowie wiederholte Ozurdex-Injektionen zu bestimmen. Dazu wurde eine retrospektive konsekutive Fallserienstudie mit Patienten, die ein oder mehrere intravitreale Ozurdex®-Implantate in einem tertiären akademischen Zentrum erhalten hatten, durchgeführt. Okuläre Hypertonie war definiert als als Einzelmessung von ≥ 30 mm Hg oder Anstieg von ≥ 10 mm Hg gegenüber dem Ausgangswert. Insgesamt wurden vierundneunzig Injektionen bei 52 Patienten (59 Augen) ausgewertet. Vierzig Augen erhielten eine einzelne Injektion und bei 19 Augen wurden mehrere Injektionen durchgeführt. Eine okuläre Hypertonie entwickelte sich bei 14 Patienten (26,9 %). Bei dreizehn Patienten (25 %) bestand bereits ein Glaukom oder der Verdacht auf ein Glaukom und 6 davon entwickelten eine OHT. Glaukom-Augentropfen wurden nach 13 Injektionen verordnet (13,8 %). Ein invasiver chirurgischer Eingriff zur Glaukomtherapie war bei 3 Patienten (3,2 %) erforderlich, bei ihnen allen bestand ein bereits vorbestehendes Glaukom oder der Verdacht darauf (ein Fall stand im Zusammenhang mit neovaskulärem Glaukom und wahrscheinlich nicht im Zusammenhang mit einer Steroidreaktion nach Ozurdex®). Es zeigte sich kein Unterschied bei der relativen intraokulären Druckzunahme (d.h. der Differenz zwischen dem Wert bei der letzten Nachuntersuchung oder der nachfolgenden intravitrealen Injektion gegenüber dem Ausgangswert) zwischen einzelnen und mehreren Ozurdex®-Injektionen (p = 0,883). Die Autoren fassen in der elektronischen Vorabpublikation im November 2016 beim Fachjournal Retina zusammen: 26,9 % der Patienten, die Ozurdex® erhielten, entwickelten eine okuläre Hypertonie. Bei allen Patienten, die einen invasiven glaukomchirurgischen Eingriff erhielten, lagen bereits ein Glaukom oder Verdachtskriterien auf ein Glaukom vor. Bei den Patienten, die mehrere Injektionen erhielten, zeigte ein höherer Anteil eine Erhöhung des intraokulären Drucks, aber der relative intraokuläre Druckanstieg war nicht signifikant. (bs)
Autoren: Chin EK, Almeida DR, Velez G, Xu K, Peraire M, Corbella M, Elshatory YM, Kwon YH, Gehrs KM, Boldt HC, Sohn EH, Russell SR, Folk JC, Mahajan VB. Korrespondenz: Department of Ophthalmology and Visual Sciences, Vitreoretinal Service, Omics Laboratory, University of Iowa, Iowa City, Iowa, USA. Studie: OCULAR HYPERTENSION AFTER INTRAVITREAL DEXAMETHASONE (OZURDEX) SUSTAINED-RELEASE IMPLANT. Quelle: Retina. 2016 Nov 1. [Epub ahead of print] Web: http://insights.ovid.com/crossref?an=00006982-900000000-97223