Untersuchung choroidaler Läsionen mittels EDI-OCT bei Patienten mit Birdshot-Chorioretinopathie
UVEITIS Los Angeles – mechentel news – Choroidale Läsionen sind gleichbedeutend wie Anzeichen einer Inflammation und lassen daher vermuten, dass diese Schädigungen Krankheitsherde darstellen. Das Ziel der von Christian Böni vom Ocular Inflammatory Disease Center UCLA Stein Eye Institute and Department of Ophthalmology der David Geffen School of Medicine am UCLA in Los Angeles, Kalifornien, USA, und Kollegen vorgestellten Studie lag darin, choroidale Ergebnisse, die mittels der optischen Kohärenztomografie mit erweiterter Tiefenschärfe (EDI-OCT) an Augen mit Birdshot-Chorioretinopathie beobachtet wurden zu beschreiben und die Hypothese zu testen, dass diese Ergebnisse mit der Demografie der Patienten, den klinischen Charakteristika sowie der Behandlung zusammenhängt. In einer multizentrischen Querschnittsstudie wurden 172 Augen von 86 Patienten mit Birdshot-Chorioretinopathie einer routinemäßigen klinischen Bewertung inklusive spezieller Protokolle für EDI-OCT mit makulären und peripapillären Volumenscans unterzogen. Die choroidalen Befunde wurden den demografischen Informationen, den ophthalmologischen Untersuchungsergebnissen und der Behandlungshistorie gegenübergestellt. Als statistische Hilfsmittel kamen logistische Regressionsmodelle zum Einsatz und sämtliche EDI-OCT Bilder wurden durch zwei unabhängige maskierte Gutachter bewertet. Das Durchschnittsalter der Patienten betrug 56 Jahre und 54 Teilnehmer (62,8 %) waren weiblich. Mindestens eine choroidale Schädigung (eine im Voraus festgelegte hyperreflektive Zone) wurde in 105 Augen (63,6 %) gefunden. Die mediane Dicke der Choroidea lag bei 293 µm. Die choroidale Läsion konnte mit einer länger andauernden Erkrankungsdauer (Quotenverhältnis [odds ratio, OR]: 1,08; p = 0,03), einer vermehrten Glaskörpertrübung (> 0,5 +; OR: 4,43; p = 0,02), dem Vorhandensein eines makularen Ödems (OR: 3,00; p = 0,02) und einer dicken Choroidea in Zusammenhang gebracht werden (OR: 3,89; p = 0,001). Der Einsatz einer immunmodulatorischen Therapie verringerte das Risiko im Fall einer dünnen (unteres 25 % Perzentil, OR: 0,17; p = 0,001) oder dicken Choroidea (oberes 25 % Perzentil, OR: 0,22; p = 0,002). Zumindest einige choroidale Läsionen wiesen keine korrespondierenden, klinisch erkennbaren „Birdshot-Läsionen“ bei der Fundusuntersuchung auf. Die Autoren der im Juli 2016 in der Fachzeitschrift iovs – investigative ophthalmology & visual science erschienenen Studie schlussfolgern, dass mittels EDI-OCT erfasste choroidale Anomalien häufig in makularen und peripapillaren Regionen der Augen mit Birdshot-Chorioretinopathie auftreten. Die EDI-OCT könnte daher nützliche Informationen über Erkrankungsmechanismen, sowie das Ansprechen auf Behandlungen in zukünftigen, longitudinalen Studien der Birdshot-Chorioretinopathie bereitstellen. (ut)
Autoren: Böni C, Thorne JE, Spaide RF, Ostheimer TA, Sarraf D, Levinson RD, Goldstein DA, Rifkin LM, Vitale AT, Jaffe GJ, Holland GN. Korrespondenz: Gary N. Holland, UCLA Stein Eye Institute, 100 Stein Plaza, Los Angeles, CA 90095-7000, USA. Electronic address: uveitis@jsei.ucla.edu. Studie: Choroidal Findings in Eyes With Birdshot Chorioretinitis Using Enhanced-Depth Optical Coherence Tomography. Quelle: Invest Ophthalmol Vis Sci. 2016 Jul 1; 57(9):OCT591-9. doi: 10.1167/iovs.15-18832. Web: http://iovs.arvojournals.org/article.aspx?articleid=2551703