Bei Ranibizumab-Therapie der nAMD ist Treat and Extend einem pro re nata Schema überlegen
MEDICAL RETINA Binningen – mechentel news – An der Vista Klinik in Binningen, Schweiz, verglichen Katja Hatz und Christian Prünte die Ergebnisse bei Patienten mit nicht vorbehandelter neovaskulärer altersbedingter Makuladegeneration (nAMD), die in klinischem Umfeld entweder Ranibizumab nach einem Treat and Extend (TE) Schema oder Ranibizumab pro re nata (PRN) erhielten. Im Verlauf der sich über 12 Monate erstreckenden retrospektiven, konsekutiven, vergleichenden Fallserie erhielten die Patienten 0,5 mg Ranibizumab entsprechend einem TE oder PRN Schema. Während des PRN-Schemas wurden monatliche Untersuchungen mittels Optischer Kohärenztomographie (OCT) durchgeführt; die Kriterien für eine Wiederholungsbehandlung umfassten das Wiederauftreten von intra-/subretinaler Flüssigkeit oder Hämorrhagien. Beim TE Schema wurde die initiale Behandlung in 4-wöchigen Abständen in der Folge um jeweils 2 Wochen verlängert bis Anzeichen einer erneuten choroidalen Neovaskularisation (CNV) auftraten. Die Studienendpunkte umfassten die durchschnittliche Veränderung der best-korrigierten Sehschärfe (BCVA) und der zentralen Retinadicke (CRT), die mittlere Injektionshäufigkeit und die Anzahl der Termine zu Nachuntersuchungen. Die Merkmale der TE-Gruppe (n = 70) und der PRN-Gruppe (n = 70) waren zum Ausgangszeitpunkt vergleichbar. Die mittlere Veränderung der BCVA zwischen Ausgangszeitpunkt und Monat 12 war in der TE-Gruppe signifikant grösser als in der PRN-Gruppe (+0,18 ± 0,17 gegenüber +0,07 ± 0,20; p < 0,001). Auch die mittlere Veränderung der CRT zwischen Ausgangswert und Monat 12 war grösser in der TE-Gruppe im Vergleich zur PRN-Gruppe (-116 ± 132 gegenüber -58 ± 157 μm, p = 0,019). Die Anzahl der besuchten Folgetermine war signifikant höher in der PRN-Gruppe als in der TE-Gruppe (11,9 ± 1,1 gegenüber 8,6 ± 1,9; p < 0,001), wobei die Patienten in der TE-Gruppe mehr Injektionen im Studienzeitraum erhielten als die in der PRN-Gruppe (8,6 ± 1,9 gegenüber 6,0 ± 1,9; p < 0,001). Die Autoren kommen daher in der elektronischen Vorabpublikation ihrer Arbeit im März 2016 bei den Acta Ophthalmologica zu dem Fazit, dass bei nicht-vorbehandelten Patienten mit nAMD die Gabe von Ranibizumab nach einem Treat and Extend Schema im Vergleich zu einem pro re nata Schema zu besseren visuellen Ergebnissen bei weniger Klinikbesuchen führte. (bs)
Autoren: Hatz K, Prünte C. Korrespondenz: Christian Prünte, Vista Klinik, 4102 Binningen, Schweiz. E-Mail: office@pruente.ch. Studie: Treat and Extend versus Pro Re Nata regimens of ranibizumab in neovascular age-related macular degeneration: a comparative 12 Month study. Quelle: Acta Ophthalmol. 2016 Mar 24. doi: 10.1111/aos.13031. [Epub ahead of print] Web: http://onlinelibrary.wiley.com/doi/10.1111/aos.13031/abstract.