Lifitegrast erzielt in klinischer Phase-III-Studie Symptomverbesserungen bei Patienten mit trockenem Auge
CORNEA Kansas City – mechentel news – Lifitegrast ist ein Integrin-Antagonist, der die mit der Erkrankung des trockenen Auges (dry eye disease, DED) assoziierte T-Zell-vermittelte Entzündung vermindert. Die Autoren Joseph Tauber et al. vom Tauber Eye Center in Kansas City im Bundesstaat Missouri, USA, berichten über die Ergebnisse der OPUS-2-Studie, einer Phase-III-Studie zur Untersuchung der Wirksamkeit und Sicherheit von Lifitegrast im Vergleich mit Placebo bei der Behandlung von DED. in die 12-wöchige, multizentrische, randomisierte, prospektive, doppeltblinde, placebo-kontrollierte klinische Studie wurden Erwachsene im Alter von ≥ 18 Jahren aufgenommen, die innerhalb der letzten 30 Tage künstliche Tränen angewandt hatten, einen unteren Hornhautanfärbe-Score ≥ 0,5 (Skala 0 – 5), einen Schirmer-Test (ohne Anästhesie) ≥ 1 und ≤ 10 mm und einen Augentrockenheitsscore ≥ 40 (0 – 100 visuelle Analogskala [VAS]) aufwiesen. Die Probanden wurden randomisiert 1:1 nach einem 14-tägigen Placebo-Vorlauf 5,0 % Lifitegrast ophthalmischer Lösung oder Placebo zweimal täglich für 84 Tage zugeordnet. Die co-primären Wirksamkeitsendpunkte waren Veränderung im Augentrockenheitsscore (VAS, beide Augen) und im unteren Hornhautanfärbe-Score im festgelegten Studienauge vom Ausgangszeitpunkt bis zum Tag 84. Sekundäre Endpunkte waren Veränderungen des okularen Beschwerdenscores (Skala 0 – 4) des Studienauges, des Augenbeschwerdenscores (VAS), des gesamten kornealen Anfärbescores im Studienauge und des nasal-konjunktivalen Lissamingrün-Anfärbescores (Skala 0 – 4)im Studienauge vom Ausgangszeitpunkt bis zum Tag 84. Während der Therapie auftretende Nebenwirkungen (treatment-emergent adverse events, TEAEs) wurden erfasst. Insgesamt wurden 718 Patienten randomisiert: Placebo n = 360; Lifitegrast n = 358 (Intent-to-Treat-Population). Die mit Lifitegrast behandelten Patienten erfuhren eine ausgeprägtere Verbesserung der Augentrockenheit als die mit Placebo behandelten Patienten (Behandlungseffekt 12,61; 95 % Konfidenzintervall [KI] 8,51 – 16,70; P < 0,0001). Es gab keinen Unterschied zwischen den Gruppen hinsichtlich der unteren Hornhautanfärbung (Behandlungseffekt 0,03; 95 % KI -0,10 bis 0,17; p = 0,6186). Es ergab sich eine nominell signifikante Verbesserung sekundärer Symptomendpunkte bei den mit Lifitegrast behandelten Patienten: Okulare Beschwerden (nominal p = 0,0005) und Augenbeschwerden (nominal p < 0,0001). Es gab keine Unterschiede zwischen den Gruppen hinsichtlich der sekundären Befundparameter Gesamthornhautanfärbung und nasale Lissamin-Anfärbung. Mehr mit Lifitegrast behandelte Patienten (33,7%) als mit Placebo behandelten Patienten (16,4%) hatten okulare TEAEs; keine okularen TEAEs waren ernst. Die Autoren stellen in der Dezember-Ausgabe 2015 des Fachjournals Ophthalmology fest, dass Lifitegrast den co-primären Symptomendpunkt (Augentrockenheit) traf, nicht aber den co-primären Befundendpunkt (untere Hornhautanfärbung). Die Ergebnisse sekundärer Endpunkte stimmten mit diesem Muster überein. Die meisten Augen-TEAEs waren mild bis moderat; es gab keine unerwarteten TEAEs. Dies rechtfertige weiterhin, Lifitegrast als eine Behandlungsoption bei DED in Erwägung zu ziehen.
Autoren: Tauber J, Karpecki P, Latkany R, Luchs J, Martel J, Sall K, Raychaudhuri A, Smith V, Semba CP, OPUS-2 Investigators. Korrespondenz: Joseph Tauber, MD, Tauber Eye Center, 4400 Broadway, Suite 202, Kansas City, MO 64111. E-Mail: jt@taubereye.com. Studie: Lifitegrast Ophthalmic Solution 5.0% versus Placebo for Treatment of Dry Eye Disease: Results of the Randomized Phase III OPUS-2 Study. Quelle: Ophthalmology. 2015 Dec;122(12):2423-31. doi: 10.1016/j.ophtha.2015.08.001. Web: http://www.aaojournal.org/article/S0161-6420%2815%2900777-0/abstract.