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Fachverlag und Nachrichtenagentur

Multicenter-Studie: Implantation der Boston Keratoprothese Typ 1 zeigt gute Ergebnisse hinsichtlich der erreichten Sehschärfe

CORNEA Edmonton – mechentel news – Christopher J. Rudnisky et al. aus der ophthalmologischen Abteilung der University of Alberta in Edmonton, Kanada, präsentieren die Ergebnisse der Multicenter-Studie zur sogenannten Boston Keratoprothese Typ 1. Zur Darstellung des visuellen Ergebnisse in Form von logMar-Werten (logarithm of the minimal angle of resolution) wurden in der prospektiven Kohortenstudie prä-, intra- und postoperative Parameter von 300 Augen von 300 Patienten gesammelt, bei denen zwischen Januar 2003 und Juli 2008 durch einen der 19 Chirurgen an 18 medizinischen Zentren die Implantation einer Boston Keratoprothese Typ 1 durchgeführt worden war. Nach durchschnittlich 17,1 ± 14,8 Monaten hatte sich die Sehschärfe signifikant (p < 0,0001) auf einen mittleren Endwert von 0,89 ± 0,64 (20/150) verbessert. Es gab zudem signifikant weniger Augen mit Lichtwahrnehmung (6,7 %; n = 19; p < 0,0001), obwohl es bei 3,1 % (n = 9) zu einer Progression hin zu keiner Lichtwahrnehmung kam. Es zeigte sich kein Zusammenhang zwischen Alter (p = 0,08), Geschlecht (p = 0,959), operativer Seite (p = 0,167) oder Versagen (p = 0,494) und Endvisus. Die durchschnittliche Zeit bis zum Erreichen einer Sehschärfe von 20/200 betrug einen Monat (95% Konfidenzintervall 1,0 – 6,0) und dieser wurde für durchschnittlich 47,8 Monate beibehalten. Multivariate Analysen, die die präoperative Sehschärfe einbezogen, zeigten zwei Faktoren auf, die mit dem visuellen Endergebnis in Verbindung standen: Chemische Verletzungen waren mit einem besseren Endvisus vergesellschaftet (p = 0,007), wohingegen die altersbedingte Makuladegeneration mit einem schlechteren Visus assoziiert war (p < 0,0001). Die Autoren fassen in der Februar-Ausgabe 2016 des American Journal of Ophthalmology zusammen: Die Boston Keratoprothese Typ 1 ist ein effektives Mittel zur Rehabilitation bei fortgeschrittenen Erkrankungen der Augenoberfläche, welches zu einer signifikanten Verbesserung der Sehschärfe führt. Die Augen erreichten einen Durchschnittswert von 20/150 (0,89 ± 0,64 logMAR Einheiten) nach 6 Monaten und dieses Ergebnis blieb anschliessend relativ stabil. Die beste visuelle Prognose konnte bei Augen mit chemischen Verletzungen beobachtet werden, wohingegen die schlechteste Prognose bei Aniridie bestand, obwohl letztere das visuelle Potential begrenzte.

Autoren: Rudnisky CJ, Belin MW, Guo R, Ciolino JB, Boston Type 1 Keratoprosthesis Study Group. Korrespondenz: Joseph B. Ciolino, Massachusetts Eye and Ear Infirmary, 243 Charles St, Boston, MA 02114. E-Mail: Joseph_Ciolino@meei.harvard.edu. Studie: Visual Acuity Outcomes of the Boston Keratoprosthesis Type 1: Multicenter Study Results. Quelle: Am J Ophthalmol. 2016 Feb;162:89-98.e1. doi: 10.1016/j.ajo.2015.10.023. Web: http://www.ajo.com/article/S0002-9394%2815%2900678-9/abstract.