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Fachverlag und Nachrichtenagentur

Präzises Screening auf Frühgeborenen-Retinopathie durch Fernauswertung per Computerprogramm oder geschulte Laien möglich

PEDIATRICS/STRABISM Royal Oak – mechentel news – Die Autoren um Ashkan M. Abbey aus der ophthalmologischen Abteilung des William Beaumont Hospital in Royal Oak im Bundesstaat Michigan, USA, führten eine Studie zu Validität und Reliabilität diagnostischer Verfahren auf Frühgeborenen-Retinopathie (Retinopathy of prematurity, ROP) mit folgender Fragestellung durch: Ist (1) die Bewertung der Gefässwindungen durch ein Computerprogramm, das retinale Blutgefässe verfolgt (ROPtool, entwickelt an der University of North Carolina in Chapel Hill und an der Duke University, und lizensiert durch FocusROP) und (2) die Beurteilung durch einen Laien-Auswerter vergleichbar mit der Beurteilung durch eine Gruppe von 3 medizinischen Experten für ROP zur Ferndiagnose des klinischen Gradings von Gefässanomalien wie Plus Disease. 335 Fundusbilder von Frühgeborenen wurden durch Krankenschwestern auf neonatologischen Intensivstationen gewonnen. Eine Gruppe von 3 ROP-Experten stuften 84 Bilder als vaskuläre Dilatation, Gefässwindungen oder beides aufweisend ein, 251 Bilder wiesen für sie keine Evidenz für Gefässanomalien auf. Diese Bilder wurden elektronisch an einen erfahrenen Laien-Auswerter gesandt, der sie unabhängig hinsichtlich vaskulärer Anomalien bewertete. Die Bilder wurden zudem unter Anwendung des ROPtool bewertet, welches entsprechend dem Grad der Gefässanomalien und Windungen, die in jedem der vier Quadranten oder Sektoren vorliegen, einen numerischen Wert zuordnet. Die ROPtool-Messungen der vaskulären Anomalien wurden eingestuft und mit den Graduierungen der Expertengruppe mittels einer Grenzwertoptimierungskurve (Receiver-Operating-Characteristic(ROC)-Kurve) verglichen. Die Gradeinteilungen der menschlichen Auswerter wurden kreuztabelliert. Der Bereich unter der ROC-Kurve wurde für das ROPtool kalkuliert und Sensitivität und Spezifität wurden für den Laien-Auswerter berechnet. Die ROC-Kurve für die ROPtool-Bewertung hinsichtlich Gefässwindungen wies einen Bereich unter der ROC-Kurve von 0,917 auf. Unter Verwendung eines Grenzwertes von 4,97 für den Quadranten mit der zweithöchsten Menge an Windungen, lag die Sensitivität des ROPtools bei 91 % und seine Spezifität bei 82 %. Sensitivität und Spezifität des Laien-Auswerters lagen bei 99 % beziehungsweise 73 % und hatten eine hohe Reliabilität (κ 0,87) bei wiederholten Messungen. Die Autoren fassen in der Februar-Ausgabe 2016 des Fachjournals Ophthalmology zusammen: Das ROPtool weist im Vergleich mit medizinischen Experten eine gute Präzision beim Nachweis von Gefässanomalien auf, die auf Plus-Disease hinweisen. Die Ergebnisse des Laien-Auswerters wiesen eine exzellente Sensitivität und gute Spezifität im Vergleich mit denen der Experten auf. Diese Möglichkeiten zur Fernauswertung von Bildern, um vaskuläre Anomalien zu entdecken, verlangen nach Beachtung bei der Aufgabe, Telemedizin mit Fernauswertung anzuwenden, um effizient eine hochqualitative Versorgung zu bieten und Kinder zu entdecken, die eine Vor-Ort-Untersuchung benötigen.

Autoren: Abbey AM, Besirli CG, Musch DC, Andrews CA, Capone A, Drenser KA, Wallace DK, Ostmo S, Chiang M, Lee PP, Trese MT. Korrespondenz: Michael T. Trese, MD, Associated Retinal Consultants, 3535 West 13 Mile Road, Suite 344, Royal Oak, MI 48073. E-Mail: mgjt46@aol.com. Studie: Evaluation of Screening for Retinopathy of Prematurity by ROPtool or a Lay Reader. Quelle: Ophthalmology. 2016 Feb;123(2):385-90. doi: 10.1016/j.ophtha.2015.09.048. Web: http://www.aaojournal.org/article/S0161-6420%2815%2901145-8/abstract.