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Fachverlag und Nachrichtenagentur

Intravitreale Steroid-Depotsysteme stellen eine neue Therapieoption beim diabetischen Makulaödem dar

MEDICAL RETINA Bethesda – mechentel news – Die Beziehung zwischen der Einnahme von Statinen und der Progression einer altersbedingten Makuladegeneration (AMD) untersuchten Shaza N. Al-Holou et al. am National Eye Institute/National Institutes of Health in Bethesda im Bundesstaat Maryland, USA an Teilnehmern der Age-Related Eye Disease Study 2 (AREDS2) im Alter von 50 bis 85 Jahren. Die vorgeplante, prospektive Kohortenuntersuchung wurde innerhalb der kontrollierten klinischen Studie zur oralen Supplementation bei altersabhängigen Augenerkrankungen durchgeführt. In ein logistisches Regressionsmodell wurden Faktoren wie Alter, Geschlecht, Raucherstatus, Einnahme von Aspirin und die Vorgeschichte hinsichtlich Diabetes, Bluthochdruck, Herzerkrankung, Angina pectoris und Schlaganfall – sämtlich bekanntermassen mit der Anwendung von Statinen assoziiert – einbezogen, um die bedingten Wahrscheinlichkeiten (Propensity Scores) für jeden Teilnehmer abzuschätzen. Altersbereinigte proportionale Hazard-Regressionsmodelle mit und ohne Propensity-Score-Matching wurden berechnet, um die Beziehung zwischen Statin-Anwendung und Progression hin zu einem Spätstadium der AMD zu untersuchen. Ebenso wurden Analysen bereinigt um das konkurrierende Risiko für Tod durchgeführt. Hauptzielparameter waren die Ergebnisse der stereoskopischen Fundusfotographien, die zum Ausgangszeitpunkt und im Folgenden jährlich durch verblindete Experten für die Stadieneinteilung der Entwicklung einer AMD, entweder neovaskulär oder in Form der geographischen Atrophie (GA), bewertet wurden. Von den 3791 Teilnehmern (2462 mit bilateralen grossen Drusen und 1329 mit einseitiger später AMD zu Studienbeginn) nahmen 1659 (43,8 %) Statine ein. Die Gesamtanalyse ohne Einbeziehung der Propensity Scores und ohne Anpassung für Tod als konkurrierendes Risiko ergab, dass die Statin-Anwendung nicht mit Progression zur späten AMD assoziiert ist (Hazard Ratio [HR] 1,08; 95% Konfidenzintervall [KI] 0,83 – 1,41; p = 0,56). Die Auswertung mit entsprechenden Propensity Scores und bereinigt um das Risiko für Tod war statistisch nicht signifikant (HR 0,81; 95% KI 0,55 – 1,20; p = 0,29). Darüber hinaus zeigten auch die Auswertungen von Untergruppen der Teilnehmer mit oder ohne eine späte AMD zum Ausgangszeitpunkt und mit einer der verschiedenen Arten der späten AMD (neovaskuläre AMD, zentrale GA oder irgendeine GA) keine statistisch signifikanten Beziehungen zwischen Station-Anwendung und Progression der AMD. Die Autoren fassen somit in der Dezember-Ausgabe 2015 des Fachjournals Ophthalmology zusammen, dass bei den Teilnehmern der AREDS2-Studie die Einnahme von Statinen nicht statistisch signifikant mit einer Progression zu einer späten AMD verbunden war; Ergebnisse, welche mit der Mehrheit der früheren Studien übereinstimmen. Während für Statine eine Reduktion des Risikos für kardiovaskuläre Erkrankungen nachgewiesen werden konnte, bieten die vorliegenden Daten keine Evidenz für einen vorteilhaften Effekt hinsichtlich einer Verlangsamung der AMD-Progression. (bs)

Autoren: Al-Holou SN, Tucker WR, Agrón E, Clemons TE, Cukras C, Ferris FL 3rd, Chew EY; Age-Related Eye Disease Study 2 Research Group. Korrespondenz: Emily Y. Chew, MD, National Eye Institute, National Institutes of Health, Building 10, CRC Room 3-2531, 10 Center Drive, MSC 1204, Bethesda, MD 20892-1204. E-Mail: echew@nei.nih.gov. Studie: The Association of Statin Use with Age-Related Macular Degeneration Progression: The Age-Related Eye Disease Study 2 Report Number 9. Quelle: Ophthalmology. 2015 Dec;122(12):2490-6. doi: 10.1016/j.ophtha.2015.08.028. Web: http://www.aaojournal.org/article/S0161-6420%2815%2900884-2/abstract.