DMEK zeigt im Vergleich zu DSAEK eine bessere visuelle Erholung und vergleichbare ECL-Werte nach 6 Monaten
CORNEA Portland – mechentel news – In einer monozentrischen, retrospektiven Fallserienstudie verglichen Ebru C. Hamzaoglu und Kollegen aus dem Cornea Department des Devers Eye Institute in Portland im Bundesstaat Oregon, USA, die Ergebnisse der ersten 100 Augen, bei denen eine posteriore lamelläre Keratoplastik (Descemet‘s Stripping Automated Endothelial Keratoplasty, DSAEK) oder eine Hornhauttransplantation (Descemet Membrane Endothelial Keratoplasty, DMEK) mit standardisierten Verfahren in ihrem Zentrum durchgeführt wurde. Aufgenommen wurden die ersten 100 Augen mit standardisierter DSAEK und DMEK, die wegen einer Fuchs-Endotheldystrophie in der Klinik operiert wurden. Ausgeschlossen wurden Patienten mit früheren augenchirurgischen Eingriffen ausser Kataraktchirurgie, um die Störvariablen zu begrenzen. Vor dem Eingriff wurde die beste brillenkorrigierte Sehschärfe (BSCVA, als Logarithmus des kleinsten Auflösungswinkels [logMAR]) bestimmt und eine spekularmikroskopische Untersuchung des Gewebes der Spenderhornhaut durchgeführt. Postoperative Komplikationen, BSCVA und Prozentsatz des Endothelzellverlustes (ECL) wurden nach 6 Monaten erhoben und mittels t-Test verglichen. Patienten mit vorbestehenden Begleiterkrankungen der Augen, die das visuelle Potential beeinflussen, wie Makuladegeneration, Amblyopie, fortgeschrittenes Glaukom und andere optische Neuropathien wurden von der Analyse der Sehschärfe ausgeschlossen, für die Bewertung der Ergebnisse hinsichtlich Komplikationen und ECL jedoch eingeschlossen. Die Hauptzielparameter waren die Verbesserung der Sehschärfe, ECL 6 Monate nach dem Eingriff, postoperative Komplikationen, iatrogenes primäres Transplantatversagen (IPGF) und erneute Luftfüllung (Re-Bubbling). Von den 200 Augen lagen von 62 DSAEK-Augen und von 70 DMEK-Augen die BSCVA-Werte nach 6 Monaten vor und bestanden keine die Sehschärfe beeinflussenden Komorbiditäten. Die mittlere BSCVA erhöhte sich von 0,41 ± 0,19 logMar und 0,27 ± 0,11 logMAR vor der Operation auf 0,20 ± 0,13 logMAR und 0,11 ± 0,13 logMAR 6 Monate nach der DSAEK beziehungsweise DMEK (p < 0,001). Bei 71 DSAEK-Augen und 70 DMEK-Augen waren ECL-Daten nach 6 Monaten zugänglich: ECL lag bei 25,9 ± 14,0 % nach DSAEK und bei 27,9 ± 16,0 % nach DMEK (p = 0,38). Es gab keine IPGFs in der DSAEK-Kohorte und 4 auf 100 IPGFs nach DMEK (p = 0,12). Ein Re-Bubbling wurde in 2 von 100 Augen nach DSAEK und in 6 von 100 Augen nach DMEK (p = 0,28) durchgeführt. In der November-Ausgabe 2015 der Fachzeitschrift Ophthalmology fassen die Autoren zusammen, dass DMEK im Vergleich zu DSAEK eine bessere visuelle Erholung und vergleichbare ECL-Werte nach 6 Monaten bot. Die DMEK-Gruppe hatte dabei einen höheren Prozentsatz an Re-Bubbling-Prozeduren und IPGFs, wenn auch statistisch nicht signifikant. (bs)
Autoren: Hamzaoglu EC, Straiko MD, Mayko ZM, Sáles CS, Terry MA. Korrespondenz: Michael D. Straiko, MD, Legacy Devers Eye Institute, Legacy Good Samaritan Medical Center, Building 2, 2nd Floor, 1040 NW 22nd Avenue, Portland, OR 97210, USA. E-Mail: mike.straiko@gmail.com. Studie: The First 100 Eyes of Standardized Descemet Stripping Automated Endothelial Keratoplasty versus Standardized Descemet Membrane Endothelial Keratoplasty. Quelle: Ophthalmology. 2015 Nov;122(11):2193-9. doi: 10.1016/j.ophtha.2015.07.003 Web: http://www.aaojournal.org/article/S0161-6420%2815%2900674-0/abstract.