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Fachverlag und Nachrichtenagentur

Keine messbare Erhöhung der Tumorzelllast im Blut durch chirurgische Intervention beim uvealen Melanom

TUMOR Berlin – mechentel news – Ziel der Untersuchung von Georgios Charitoudis et al. an der Augenklinik der Charité – Universitätsmedizin Berlin, Deutschland, war der Nachweis im Blut zirkulierender Tumorzellen vor und nach chirurgischer Manipulation und der qualitative Nachweis einer möglichen Freisetzung von Tumorzellen während des Eingriffs bei Patienten mit uvealem Melanom. Insgesamt wurden 202 Patienten, die wegen einem neu diagnostizierten uvealen Melanom behandelt wurden, in die Studie eingeschlossen. Blutproben wurden 24 h vor und 30 min nach den wesentlichen chirurgischen Schritten gewonnen. Potentiell zirkulierende Melanomzellen wurden aus dem Nachweis von Tyrosinase- und MelanA/Mart1-Transkipten mittels Reverser Transkriptase-Polymerase-Kettenreaktion extrapoliert. Basierend auf den Messungen der Tyrosinase-Transkripte ergaben sich als Ergebnis der ersten und zweiten chirurgische Manipulation drei beziehungsweise keine Wechsel von negativ zu positiv, während es zwei beziehungsweise einen Wechsel von positiv zu negativ gab. Gemäss der Bestimmung der MelanA/Mart1-Transkripte gab es 19 beziehungsweise 5 Wechsel vom negativ zu positiv und 15 beziehungsweise 2 Wechsel von positiv zu negativ. Statistisch signifikante Unterschiede hinsichtlich des Vorhandenseins zirkulierender Tumorzellen in den Blutproben vor und nach der ersten oder der zweiten chirurgischen Manipulation konnten nicht belegt werden. Wie die Autoren in der elektronischen Vorabpublikation im August 2015 beim British Journal of Ophthalmology feststellen, war die Veränderung des prozentualen Anteils von Patienten mit nachgewiesenen Tumorzellen im Blut statistisch nicht signifikant. Die häufigen Änderungen sowohl von negativen zu positiven als auch von positiven zu negativen Proben beim Vergleich prä- und postoperativer Blutproben weist auf eine diskontinuierliche Freisetzung oder auf Variation aufgrund der Messungen nahe an der Grenze der Nachweisbarkeit hin. Zusammenfassend scheine die chirurgische Manipulation nicht messbar zur Ausbreitung von Melanomzellen über den Blutkreislauf beizutragen. (bs)

Autoren: Charitoudis G, Schuster R, Joussen AM, Keilholz U, Bechrakis NE. Korrespondenz: Dr Georgios Charitoudis, Department of Ophthalmology, Charité, Berlin 12203, Germany. E-Mail: haritoudis@gmail.com, haritoudis@yahoo.com. Studie: Detection of tumour cells in the bloodstream of patients with uveal melanoma: influence of surgical manipulation on the dissemination of tumour cells in the bloodstream. Quelle: Br J Ophthalmol. 2015 Aug 17. pii: bjophthalmol-2015-306955. doi: 10.1136/bjophthalmol-2015-306955. [Epub ahead of print] Web: http://bjo.bmj.com/content/early/2015/08/17/bjophthalmol-2015-306955.abstract.