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Fachverlag und Nachrichtenagentur

Das Fehlen eines vereinheitlichten Algorithmus führt zur Falschauswahl von intraokularen Linsen bei triple-DMEK

SURGICAL CORNEA – Indianapolis – mechentel news – Posteriore lamelläre Keratoplastik (Descemet membrane endothelial keratoplasty, DMEK) kombiniert mit einer Operation des grauen Stars (Triple-DMEK) erzielt zuverlässig hervorragend korrigierte Sehschärfen im Fernbereich (Corrected distance visual acuity, CDVA). Zu diesem Ergebnis kamen Schoenberg und Kollegen von der Price Vision Group und der Cornea Research Foundation of America in Indianapolis, USA. Dennoch ist die Auswahl der Brechkraft der am besten geeigneten intraokularen Linse (IOL) infolge verschiedener Faktoren erschwert. Die Fuchs-Endotheldystrophie führt vorwiegend zu Veränderungen der zentralen Kornea. Durch Anwendung von Messverfahren, die zur Mittelung der Krümmung über einen weiten Bereich führen, könnten allerdings zu wenige signifikante refraktive Abweichungen erkannt werden. Um das Fehlen eines Algorithmus, der die individuellen IOL-Berechnungen präziser machen sollte, zu überbrücken, würde ein refraktives Ziel von -0,75 bis -1,00 Dioptrien (D) helfen, den Anteil von weitsichtig gelassenen Augen zu reduzieren. In dieser retrospektiven Fallstudie, welche in der Juni-Ausgabe des Journal of Cataract & Refractive Surgery erschien, wurden Patienten sowohl mit Fuchs-Endotheldystrophie als auch mit Katarakt herangezogen, bei denen keine gleichzeitige Pathologie vorlag. Es wurden die Ergebnisse von 108 sequentiellen triple-DMEK Verfahren untersucht. Bei Verlaufskontrollen von durchschnittlich 11,9 Monaten lag die gemittelte CDVA bei 20/20 (im Bereich von 20/15 bis 20/40). Der mittlere unkorrigierte Fernvisus betrug bei Augen mit einem Ferntarget (n = 84) 20/40 (im Bereich von 20/20 bis 20/200). 45% der Patienten verbesserten sich um drei oder mehr Zeilen beim CDVA. Der mittlere Brechungsfehler lag bei +0,43 D (Interquartilbereich, -0,34 bis +1,17 D). Asphärische IOLs (n = 91) hatten keinen signifikanten Einfluss auf den refraktiven Astigmatismus (Mittelwert: präopterativ +0,926 D ± 0,144 [SD]; postoperativ +0,945 ± 0,129 D) (p = 0,83), wohingegen torische IOLs (n = 9) eine signifikante Änderung bewirkten (Mittelwert: präopterativ +2,47 ± 0,36 D; postoperativ +0,94 ± 0,90 D) (p = 0,0015). Die vordere Krümmung gemessen mittels Scheimpflug Imaging (Pentacam) brachte keine signifikanten Unterschiede zum Vorschein (Mittelwert -0,06 ± 0,47 D) (p = 0,41). Die Vermessung der Hornhaut durch partielle Kohärenz-Interferometrie (IOLMaster) führte hingegen zu deutlich signifikanten Messwerten (Mittelwert -0,6 ± 0,9 D) (p < 0,0001).(ut)

Autoren: Schoenberg ED, Price FW Jr, Miller J, McKee Y, Price MO. Korrespondenz: Price Vision Group (Schoenberg, F.W. Price, Miller, McKee) and Cornea Research Foundation of America (M.O. Price), Indianapolis, Indiana, USA. Electronic address: marianneprice@pricevisiongroup.net. Studie: Refractive outcomes of Descemet membrane endothelial keratoplasty triple procedures (combined with cataract surgery). Quelle: J Cataract Refract Surg. 2015 Jun;41(6):1182-9. doi: 10.1016/j.jcrs.2014.09.042. http://www.jcrsjournal.org/article/S0886-3350(15)00594-5/abstract