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Fachverlag und Nachrichtenagentur

Nahrungsfette nach Prostata-Ca-Diagnose: Pflanzliche Fette senken allgemeine Mortalität

San Francisco – mechentel news – In den USA leben zur Zeit etwa 2,5 Millionen Männer mit Prostatakrebs. Bisher ist wenig über die Auswirkung einer spezifischen Ernährung nach Diagnosestellung auf die Progression des Carcinoms und die Gesamtmortalität bekannt. Die Autoren E. L. Richman et al aus dem Department of Epidemiology and Biostatistics der University of California, San Francisco, untersuchten daher die Fettaufnahme nach Diagnosestellung und ihre Beziehung zur prostata-spezifischen und zur allgemeinen Mortalität. Die prospektive Studie umfasste 4577 Männer aus der Health Professionals Follow-up Studie (1986-2010)mit einem nicht-metastasierten Prostata-Carcinom. Untersucht wurde die Aufnahme von gesättigten, einfach-ungesättigten, mehrfach-ungesättigten und Trans-Fettsäuren sowie tierischem und pflanzlichem Fett in Bezug zur prostatacarcinom-spezifischen Letalität (durch Fernmetastasen oder prostatakrebs-spezifischer Tod) und zur allgemeinen Mortalität.

Man beobachtete 315 Fälle eines tödlichen Prostata-Carcinoms und 1064 Todesfälle bei einem mittleren Nachbeobachtungszeitraum von 8,4 Jahren. Es ergaben sich folgende Rohdaten bezogen auf 1000 Personen pro Jahr für ein letales Prostata-Carcinom (höchste vs niedrigste Quintile der Fettaufnahme): 7,6 vs 7,3 für gesättigte, 6,4 vs 7,2 für einfach-ungesättigte, 5,8 vs 8,2 für mehrfach-ungesättigte, 8,7 vs 6,1 for Trans-Fettsäuren, 8,3 vs 5,7 für tierische und 4,7 vs 8,7 für pflanzliche Fette. Für die allgemeine Mortalität lagen die Werte bei 28,4 vs 21,4 für gesättigte, 20,0 vs 23,7 für einfach-ungesättigte, 17,1 vs 29,4 for mehrfach-ungesättigte, 32,4 vs 17,1 for Trans-Fetsäuren, 32,0 vs 17,2 für tierische und 15,4 vs 32,7 für pflanzliche Fette. Wurden 10% der Energieaufnahme in Form von Kohlenhydraten (KH) durch pflanzliche Fette ersetzt, war das verbunden mit einem niedrigeren Risiko für prostata-spezifische (Hazard Ratio [HR] 0,71; 95% CI 0,51 – 0,98; p = 0,04) und allgemeine Mortalität (HR 0,74; 95% CI 0,61 – 0,88; p = 0,001). Keine anderen Fettsorten waren statistisch mit einem letalen Prostata-Carcinom verbunden. Gesättigte und Trans-Fettsäuren nach der Diagnosestellung (ersetzen von 5% bzw. 1% der Energieaufmahme durch KH) korrelierten mit einer höheren allgemeinen Mortalität (HR 1,30; 95% CI 1,05 – 1,60; p = 0,02 bzw. HR 1,25; 95% CI 1,05 – 1,49; p = 0.01).
Damit kommen die Autoren in der Juli-Ausgabe des Journal of the American Medical Association (JAMA) zu dem Schluss, dass ein Ersetzen von Kohlenhydraten und tierischen Fetten durch pflanzliche Fette das Risiko der allgemeinen Mortalität vermindert. Das Potential pflanzlicher Fette für den prostatacarcinom-spezifischen Verlauf verdiene weitere Untersuchungen.

Autoren: Richman EL, Kenfield SA, Chavarro JE, Stampfer MJ, Giovannucci EL, Willett WC, Chan JM. Studie: Fat intake after diagnosis and risk of lethal prostate cancer and all-cause mortality. Quelle: JAMA Intern Med. 2013 Jul 22;173(14):1318-26. doi: 10.1001/jamainternmed.2013.6536. Web: http://archinte.jamanetwork.com/article.aspx?articleid=1696179