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Fachverlag und Nachrichtenagentur

Einsatz fortschrittlicher Behandlungsmethoden beim low risk Prostata-Carcinom steigt

Ann Arbor – mechentel news – Der Einsatz moderner Technologien bei der Therapie des Prostata-Carcinoms, z.B. der intensitäts-modulierten Radiotherapie (IMRT) und der roboter-assistierten Prostatektomie, nimmt zu. Unklar war den Autoren B. L. Jacobs et al aus der Urologischen Abteilung der University of Michigan, Ann Arbor, USA, jedoch das Ausmaß, in dem solche Technologien bei der Behandlung von Patientin mit einem niedrigen Risiko am Prostata-Carcinom zu versterben eingesetzt werden. Sie verglichen in einer retrospektiven Kohorten-Analyse bei diesem Patienten-Klientel die Anwendung neuerer Therapiemethoden mit der früherer Standardverfahren wie z.B. traditioneller externer Strahlentherapie und offener radikaler Prostatektomie sowie mit rein abwartender Beobachtung.

Aus den SEER-Medicare-Daten (Surveillance, Epidemiology und End Results) identifizierten sie die Männer, bei denen zwischen 2004 und 2009 ein Prostata-Carcinom diagnostiziert wurde und die durch intensitäts-modulierte Radiotherapie (n = 23633), externe Radiotherapie (n = 3926), roboter-assistierte Prostatektomie (n = 5881) oder offene radikale Prostatektomie (n = 6123) behandelt worden waren oder lediglich beobachtet wurden (n = 16384). Nachbeobachtungsdaten waren bis zum 31. Dezember 2010 verfügbar.
Patienten, für die es als unwarscheinlich angenommen wurde, dass sie am Prostata-Carcinom versterben würden, waren definiert durch einen low-risk Status des Carcinoms (Klinisches Stadium: ≤T2a, Biopsie: Gleason Score ≤6, PSA-Spiegel ≤10 ng/mL) oder durch ein hohes Risisko einer nicht-krebsbedingten Mortalität (basierend auf der Vorhersagewahrscheinlichkeit des Todeseintritts innerhalb von 10 Jahren bei Abwesenheit einer Krebsdiagnose) oder beidem.
In der untersuchten Gruppe stieg der Einsatz neuerer Behandlungsmethoden von 32% (95% CI, 30% – 33%) auf 44% (95% CI, 43% – 46%) bei den low-risk Patienten (p < 0,001) und von 36% (95% CI, 35% – 38%) auf 57% (95% CI, 55% – 59%) bei den Männern mit hohem Risiko einer nicht krebs-bedingten Mortalität (p < 0,001). Bei Patienten sowohl mit einem low-risk-Carcinom als auch einem hohen nicht-carcinom-bedingten Mortalitätsrisiko stieg der Anteil fortschrittlicher Therapiemethoden von 25% (95% CI, 23% – 28%) auf 34% (95% CI, 31% – 37%) (p < 0,001). Bei allen über SEER gefundenen Patienten stieg der Anteil des Einsatzes neuerer Technologien bei Fällen mit einer geringen Wahrscheinlichkeit an Prostata-Ca zu versterben von 13% (95% CI, 12% – 14%) oder 129,2/1000 Patienten mit der Diagnose Prostata-Krebs auf 24% (95% CI, 24% – 25%) oder 244,2/1000 Patienten (P < 0,001).
Somit können die Autoren in der Juni-Ausgabe des Journal of the American Medical Association (JAMA) zusammenfassen, dass die Anwendung fortschrittlicher Technologien bei der Therapie von Patienten mit einem zwischen 2004 und 2009 diagnostizierten Prostata-Carcinom zunahm, sowohl wenn es sich um eine low-risk Erkrankung handelte, als auch wenn ein hohes Risisko für eine nicht-krebsbedingte Mortalität bestand oder beides vorlag.

Autoren: Jacobs BL, Zhang Y, Schroeck FR, Skolarus TA, Wei JT, Montie JE, Gilbert SM, Strope SA, Dunn RL, Miller DC, Hollenbeck BK. Korrespondenz: Brent K. Hollenbeck, Department of Urology, University of Michigan, Ann Arbor, MI 48109-2800, USA. E-Mail: juaha@umich.edu. Studie: Use of advanced treatment technologies among men at low risk of dying from prostate cancer. Quelle: JAMA. 2013;309(24):2587-2595. doi: 10.1001/jama.2013.6882. Web: http://jama.jamanetwork.com/article.aspx?articleID=1700496