Skip to main content

Fachverlag und Nachrichtenagentur

Körperliches Training gegen Nebenwirkungen der Androgendeprivationstherapie beim PCa

Melbourne – mechentel news – Bei Patienten mit einem Prostatakarzinom ist die Androgendeprivationstherapie üblich, jedoch können ihre unerwünschten Auswirkungen die Gesundheit der Patienten und ihre Lebensqualität beeinträchtigen. Bewegungstherapie wurde als Strategie zur Verminderung des Ausmasses dieser behandlungsbedingten Nebenwirkungen vorgeschlagen. Die Autoren um Jason R. Gardner von der Deakin University in Melbourne, Australien, führten eine systematische Sichtung der Literatur hinsichtlich der Auswirkungen von körperlicher Aktivität auf therapieinduzierte unerwünschter Effekte bei Patienten durch, die eine Androgen-deprivationstherapie bei Prostatakarzinom erhielten. Es wurde eine elektronische Online-Suche in der Cochrane Library, bei EMBASE, MEDLINE, CINAHL, SPORTDiscus und in Health Source Datenbanken durchgeführt, um relevante, peer-reviewte Artikel zu finden, die zwischen Januar 1980 und Juni 2013 erschienen waren. Es wurden Studiendesigns akzeptiert, die entweder randomisiert-kontrollierte Untersuchungen oder unkontrollierte Untersuchungen mit prä- und postinterventioneller Datenerhebung umfassten. Es wurden dabei sowohl die Informationen über die Teilnehmer und die Charakteristika der körperlichen Übungen gesammelt, als auch die Daten über die Auswirkungen der Aktivitäten auf Knochengesundheit, Körpergewebezusammensetzung, physische Performance, kardiometabolisches Risiko, Erschöpfung und Lebensqualität. Zehn Studien mit entweder aerobischem und/oder Widerstandstraining erfüllten diese Kriterien und wurden ausgewertet. Das Training zeigte Vorteile bezüglich Muskelkraft, kardiorespiratorischer Fitness, körperlicher Leistungsfähigkeit und funktioneller Aufgabenerfüllung, magerer Körpermasse und Erschöpfung bei uneinheitlichen Effekten bezüglich Adipositas. Der Einfluss des Trainings auf Knochengesundheit, kardiometabolische Risikofaktoren und Lebensqualität sind derzeit unklar. Die Autoren werten in der Februar-Ausgabe des Journal of Clinical Oncology ihre Meta-Analyse dahingehend aus, dass passend verschriebene Trainigseinheiten bei Patienten mit Prostatakarzinom unter Androgendeprivationstherapie sicher ist und eine Reihe von therapiebedingten unerwünschten Nebeneffekten vermindern kann. Weitere hochqualitative Forschung sei aber vonnöten, um das derzeitige Wissen zu festigen und auszuweiten und um die Entwicklung spezifischer, evidenzbasierter Empfehlungen zur Verschreibung eines Trainings zu ermöglichen. B.S.

Autoren: Gardner JR, Livingston PM, Fraser SF. Korrespondenz: Steve F.
Fraser, School of Exercise and Nutrition Sciences, Deakin University, Burwood, VIC 3125, Australia. E-Mail: steve.fraser@deakin.edu.au. Studie: Effects of Exercise on Treatment-Related Adverse Effects for Patients With Prostate Cancer Receiving Androgen-Deprivation Therapy: A Systematic Review. Quelle: J Clin Oncol. 2014 Feb 1;32(4):335-46. doi: 10.1200/JCO.2013.49.5523. Web: http://jco.ascopubs.org/content/early/2013/12/16/JCO.2013.49.5523.abstract.