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Fachverlag und Nachrichtenagentur

PSA-Screening senkt Prostatakarzinom-Mortalität

Umea – mechentel news – Der Effekt des PSA-Screenings auf die Prostatakarzinom-bedingte Mortalität wird, trotz Evidenz in randomisierten Studien, weiterhin diskutiert. Die Autoren Par Stattin et al aus der Klinik für Urologie und Andrologie der Umea Universität in Umea, Schweden, untersuchten die Beziehung zwischen der Aufnahme von PSA-Screenings und der Inzidenz des Prostatakarzinoms sowie der Prostatakarzinom-Mortalität. Die Studiengruppe bestand aus allen Männern im Alter von 50 bis 74 Jahre, wohnhaft in acht Landkreisen in Schweden mit einem frühen Anstieg der Prostatakarzinom-Inzidenz und sechs Landkreisen mit einem späten Anstieg während zweier Zeitabschnitte. Die Inzidenz des metastasierten Prostatakarzinoms wurde in der Zeitspanne von 2000 bis 2009 untersucht. Die Prostatakarzinom-spezifische und die erweiterte Mortalität wurde in den Zeiträumen 1990 bis 1999 sowie von 2000 bis 2009 erfasst. Dabei wurden die Ratenverhältnisse (Rate Ratio, RR) bei Landkreises mit hoher gegenüber Gebieten mit niedriger Inzidenz berechnet sowie die Verhältnisse zwischen den Zeitabschnitten 1990 bis 1999 und 2000 bis 2009 innerhalb der beiden Gruppen. Alle statistischen Tests waren zweiseitig. Insgesamt ergaben sich zwischen 2000 und 2009 bei den Männern in Gebieten mit hoher Inzidenz des Prostatakarzinoms 4528134 Risiko-Personenjahre, 1577 Todesfälle durch Prostatakarzinom und 1210 erweiterte Sterbefälle und in den Landkreisen mit niedriger Inzidenz 2471373 Risisko-Personenjahre, 985 Todesfälle durch Prostatakarzinom und 878 erweiterte Sterbefälle. Das Ratenverhältnis zwischen Gebieten hoher gegenüber niedriger Inzidenz, bereinigt für die Zeitperiode, betrug 0,81 (95% Konfidenzintervall [KI] 0,73 – 0,90) für die Prostatakarzinom-spezifische und 0,74 (95% KI 0,64 – 0,86) für die erweiterte Mortalität. RR für ein metastasierendes Prostatakarzinom betrug 0,85 (95% KI 0,79 – 0,92). Die niedrigere Prostatakarzinom-bedingte Mortalität in Gebieten mit höherer Inzidenz, welche eine höhere PSA-Screeningrate widerspiegelt, gibt für die Autoren in der im März online im Journal of the National Cancer Institute publizierten Arbeit Hinweis darauf, dass ein intensiveres PSA-Screening verglichen mit einem weniger-intensiven, angepassten Screening die Prostatakarzinom-Mortalität senkt. B.S.

Autoren: Stattin P, Carlsson S, Holmstrom B, Vickers A, Hugosson J, Lilja H, Jonsson H. E-Mail: par.stattin@urologi.umu.se. Studie: Prostate Cancer Mortality in Areas With High and Low Prostate Cancer Incidence Quelle: JNCI J Natl Cancer Inst (2014) 106(3): dju007 doi:10.1093/jnci/dju007. Web:
http://jnci.oxfordjournals.org/content/early/2014/03/07/jnci.dju007.abstract.