Hole-ICL der konventionellen ICL-Implantation ebenbürtig?
Kanagawa – mechentel news – Ein Team aus Japan berichtet in der Septemberausgabe von American Journal of Ophthalmology über den Vergleich postoperativer Sehkraftmessungen nach der Implantation Implantierbarer Collamer-Linsen (ICL) mit und ohne Zentralforamen (Central Hole-ICL und konventionelle ICL) zur Korrektur von moderater bis starker Myopie. In einer prospektiven intra-individuellen Vergleichsstudie wurden 58 Augen von 29 Patienten mit sphärischem Äquivalent von – 7,55 ± 2,09 Dioptrien (D) [Mittelwert ± Standardabweichung] einer Hole-ICL Implantation am einen Auge und einer konventionellen ICL Implantation am anderen Auge unterzogen, nach Zufallsprinzip verteilt. Okulare Abbildungsfehler höherer Ordnung (Higher-Order Aberrations; HOAs) und Kontrastempfindlichkeit (Contrast Sensitivity,CS) wurden jeweils mittels Hartmann-Shack Aberrometrie und einer Kontrastempfindlichkeitsmessung präoperativ und drei Monate nach der Operation gemessen. Der Bereich unterhalb des Logarithmus der Kontrastempfindlichkeit wurde berechnet. Dem Team von Kimiya Shimizur et al. stellten sich die Ergebnissewie folgt dar: Für Pupillen von 4 mm und 6 mm gab es keine Unterschiede hinsichtlich Veränderungen zwischen Hole ICL-Implantation und konventioneller ICL-Implantation (P > 0,05,Wilcoxon Signed Rank Test). Bezüglich Koma-ähnlichen Abbildungsfehlern Bildfehlern ähnlich einer sphärischen Aberration und totalen HOAs. Das postoperative Areal unter der logarithmischen CS-Funktion war signifikant erhöht nach Hole-ICL-Implantation (P < 0,05) und war äquivalent zu dem nach konventioneller ICL-Implantation unter den Bedingungen photopisch, mesopischoder mesopisch mit Blendeffekt. Subjektive Symptome wie Blendeffektoder Halo waren ebenfalls im Wesentlichen vergleichbar nach Hole-ICL und konventioneller ICL-Implantation. Das japanische Forschungsteam schlussfolgerte, dass die kürzlich entwickelte Hole ICL-Implantation zur Korrektur von moderater bis starker Myopie in Hinblick auf die Induktion von HOAs und CS-Funktion der konventionellen ICL-Implantation ebenbürtig zu sein scheint. Das Ergebnis der Studie belegt ihre Realisierbarkeit als eine Option für operative Behandlung solcher Augen, die keine weiteren peripheren Iridotomien erfordert und möglicherweise auch das Risiko einer Kataraktentwicklung reduziert.
Autoren: Kimiya Shimizu, Kazutaka Kamiya, Akihito Igarashi, Tetsu Shiratani. Korrespondenz:
Department of Ophthalmology, University of Kitasato School of Medicine,
Kanagawa, Japan. Studie: Studie: Intraindividual Comparison of Visual Performance
After Posterior Chamber Phakic Intraocular Lens With and Without a Central Hole Implantation
for Moderate to High Myopia. Quelle: American Journal of Ophthalmology Volume
154, Issue 3, Pages 486-494.e1, September 2012. Web: http://www.ajo.com/article/
S0002-9394%2812%2900258-9/abstract