CO²-Laser-assistierte Sklerotomie von gleicher Effektivität wie klassische nicht-penetrierende Sklerotomie
Lausanne – mechentel news – Ein Vergleich der Ergebnisse der CO²-Laser assistierten Sklerotomie mit denen der klassischen, nicht-penetrierenden tiefen Sklerotomie mit Implantat bei nicht medikamentös eingestellten Glaukom-Patienten interessierte Gabriel Greifner, Sylvain Roy und André Mermoud aus dem Glaukom-Zentrum an der Montchoisi Klinik in Lausanne, Schweiz, sowie dem Hadassah University Hospital in Israel. Dazu wurden die Patienten, bei denen zwischen Juli 2010 und April 2011 ein primärer filterchirurgischer Eingriff mit einem CO²-System (CO² laser-assisted sclerectomy surgery, CLAss) durchgeführt wurde, identifiziert. Ihre Behandlungsunterlagen wurden gesichtet und ihre Ergebnisse wurden verglichen mit denen einer passenden Kontrollgruppe, die im gleichen Zeitraum eine klassische, nicht-penetrierende tiefe Sklerotomie (nonpenetrating deep sclerectomy, NPDS) mit intraskleralem Implantat erhielt. Der Intraokulardruck (intraocular pressure, IOP) wurde zum Ausgangszeitpunkt, nach 1 Woche sowie nach 3, 6, 12 und 24 Monaten gemessen. Die Hauptzielkriterien umfassten IOP, Anwendung einer ergänzenden medikamentösen Therapie und Misserfolg (5 mm Hg > IOP >18 mm Hg, erneute Glaukom-Operation oder Verlust der Lichtwahrnehmung). Insgesamt wurden 58 Patienten eingeschlossen, davon 27 in der CLAss-Gruppe und 31 in der NPDS-Gruppe. In der CLAss-Gruppe betrug der Nachbeobachtungszeitraum (Durchschnitt/Standardabweichung) 20,7 ± 6,8 Monate, der mittlere präoperative IOP lag bei 23,3 ± 8,2 mm Hg (Spannweite 10 bis 38 mm Hg) und die durchschnittliche Anzahl der antiglaukomatösen Medikationen präoperativ betrug 3,0 ± 1,0 (Spannweite 1 bis 4). Bei den Abschlussuntersuchungen ergab sich ein mittlerer IOP von 11,7 ± 3,1 mm Hg ( 6 bis 19 mm Hg) und die durchschnittliche Anzahl antiglaukomatöser Medikationen war auf 1,0 ± 1,6 (p < 0,0003) gesunken. Ein vollständiger Erfolg (IOP ≤ 18 mm Hg ohne antiglaukomatöse Medikation) wurde in 73% und ein bedingter Erfolg (IOP ≤ 18 mm Hg mit/ohne antiglaukomatöse Medikation) wurde in 96% der Fälle erreicht. In der Kontrollgruppe betrug der durchschnittliche Nachbeobachtungszeitraum 17,6 ± 6,7 Monate, der mittlere präoperative IOP lag bei 23,1 ± 7,3 mm Hg (14 bis 44 mm Hg) und die durchschnittliche Anzahl der antiglaukomatösen Medikationen vor dem Eingriff betrug 3,0 ± 0,8 (1 bis 4). Bei den abschliessenden Untersuchungen in dieser Gruppe lagen die IOP-Werte bei 13,3 ± 3,6 mm Hg (8 bis 20 mm Hg) und die durchschnittliche Anzahl antiglaukomatöser Medikationen war auf 0,7 ± 1,1 (p < 0,0004) gesunken. Der Anteil vollständiger Behandlungserfolge lag hier bei 71% versus 89% bedingter Erfolge. Im November 2014 vertreten die Autoren in ihrer elektronischen Vorabpublikation im Journal of Glaucoma daher die Auffassung, dass die neue Technik der CO²-Laser-Ablationssysteme eine einfache und präzise Herstellung der Skleraperforation und der Ablation des Schlemm-Kanals erlaubt. Diese Technik habe sich im Hinblick auf die Senkung des IOP als gleich effizient erwiesen wie die Standard-NPDS-Chirurgie. Ihr Einsatz würde die tiefe Sklerotomie zu einem einfacheren glaukomchirurgischen Eingriff machen. (bs)
Autoren: Greifner G, Roy S, Mermoud A. Studie: Results of CO2 Laser-assisted Deep Sclerectomy as Compared With Conventional Deep Sclerectomy. Quelle: J Glaucoma. 2014 Nov 7. [Epub ahead of print] Web: http://journals.lww.com/glaucomajournal/pages/articleviewer.aspx?year=9000&issue=00000&article=99206&type=abstract.