Postoperative Rückbildung der Papillenveränderung bei Kindern
Davis /Hiroshima – mechentel news – Der Mechanismus einer Rückbildung von Papillenveränderung nach Senkung des intraokularen Drucks ist beim pädiatrischen Glaukom bisher unbekannt. In ihrer Studie über die Schrumpfung des Sklerenkanals und Umkehr von Papillenveränderungen beim Glaukom wiesen Hideki Mochizuki et al. klinisch nach, dass eine Umkehr der Papillenveränderung nach Operation weniger häufig bei Erwachsenen zu beobachten ist, was im Zusammenhang mit der geringeren Elastizität des Sklerenrings bei Erwachsenen im Vergleich zu Kindern zusammenhängt. Theorien über Papillenveränderungen schließen die Vorwärtsbewegung der Lamina cibrosa oder die Schrumpfung eines gedehnten Sklerenkanals ein. Das Ziel der Studie war „die Quantifizierung von Größenveränderungen des blinden Flecks bei Kindern nach Glaukom-Operation“, so das Team in der Oktober-Ausgabe der Fachzeitschrift Ophthalmology. Dazu wendeten die Forscher eine retrospektive, einzelfallbezogene Fallserie mit Kindern, die sich einem invasiven Eingriff zur Behandlung eines kindlichen Glaukoms an der Universität von Kalifornien, Davis, unterzogen hatten, an. Sie sichteten die elektronischen Akten aller Patienten mit pädiatrischem Glaukom in Hinblick auf vorliegende digitale RetCam-Fotografien des optischen Nervs (Clarity Medical Systems, Pleasanton, CA). Die Fälle, bei denen die Fotografien (Ausgangsstatus und Followup nach chirurgischer Intervention) von ausreichender Qualität waren, wurden analysiert. Die Ausdehnung des blinden Flecks wurde per Hand mit Image J Software umrandet. Größenveränderungen zwischen den Behandlungssitzungen wurden ermittelt durch Zeichnen eines Kontrollpolygons unter Verwendung von vier oder fünf festen Bezugspunkten (Z.B. Gefäßkreuzungen), um ein weiteres größeres Areal um den optischen Nerv einzuschließen. Das Gebiet des blinden Flecks (in Pixeln mit dem Kontrollpolygon adjustiert) wurde verglichen mit den Baseline- und Follow up-Bildern. Diese Messungen ergaben eine Veränderung zwischen dem Ausgangsstatus und den postoperativen Messungen. Für die Forscher kamen dann 29 Augen aufgrund ihrer Baseline- und Follow up-Fotos für die Analyse in Frage. Bei 15 Augen von neun Kindern wurde ein klinisch nachweisbarer Rückgang der Papillenveränderung festgestellt. Vierzehn Augen von 12 Kindern zeigten keinen Rückgang. Die Fläche verringerte sich um 6,8% (Konfidenzintervall (KI) 95%; Streuung -10,0 bis -3,3) innerhalb der offensichtlichen Rückbildungsgruppe und nahm zu um 4,3% (KI 95%, Streuung +1,0 bis +7,7) in der Gruppe ohne postoperative Umkehr der Papillenveränderung (P< 0,0001; Student t test). Die Prozentveränderung im Papillenbereich korreliert mit der Prozentveränderung von intraokularem Druck (r=0,540; P=0,0025) und Achsenlänge (r=0,534; P=0,0028). Die Wissenschaftler aus dem Department of Ophthalmology and Vision Science, der University of California in Davis USA und dem Department of Ophthalmology und Visual Science von der Hiroshima University JAPAN schlussfolgerten, dass in Fällen, bei denen eine Papillenveränderungsumkehr nach erfolgreicher
IOP-senkender Operation bei angeborenem Glaukom klinisch nachweisbar ist, der Sklerenkanal in diesem Gebiet schrumpft. Im Kontrast dazu vergrößert sich der sklerale Ring bei Nachweis einer Nichtumkehr der Papillenveränderung, was eine fortdauernde Belastung des optischen Nervs anzeigt.
Autoren: Hideki Mochizuki, MD, PhD Ashley G. Lesley, MD, James D. Brandt, MD
Korrespondenz: Department of Ophthalmology and Vision Science, University of California, Davis; Department of Ophthalmology und Visual Science, Hiroshima University, Japan.
Studie: Shrinkage of the Scleral Canal During Cupping Reversal in Children,
Quelle: Ophthalmology Volume 118, Issue 10 , Pages 2008-2013, October 2011: Epub 2011 Jun 23,
Web: http://www.ophsource.org/periodicals/ophtha/article/PIIS0161642011002284/abstract?rss=yes