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Fachverlag und Nachrichtenagentur

Sicherheit und Effektivität der extrakorporalen Stosswellentherapie bei chronischer Prostatitis/chronischem Beckenschmerzsyndrom

PROSTATE Daegu – Die Behandlung einer chronischen Prostatitis oder eines chronischen Beckenschmerzsyndroms (CP/CPPS) kann ein klinischer Albtraum und ein nie endendes Problem sein, wobei viele Behandlungen sowohl für den Patienten als auch für den Arzt frustrierend sind. In dieser Studie, die von Kyung Jae Hur vom Department of Urology am Daegu Fatima Hospital, Korea, und Kollegen durchgeführt wurde, wurde die extrakorporale Stosswellentherapie (ESWT) bei der Behandlung von CP/CPPS getestet. An der Studie nahmen 46 Patienten mit der Diagnose CP/CPPS teil, die nach dem Zufallsprinzip entweder einer Behandlungsgruppe mit ESWT oder einer Placebogruppe zugeteilt wurden. Die Nachbeobachtungszeit betrug vier Wochen. Die ESWT wurde einmal wöchentlich über einen Zeitraum von acht Wochen durchgeführt, wobei der Schwerpunkt auf dem Perinealbereich lag. Bei dem Stosswellenlithotripsiegerät handelt es sich um das „Impo88“, ein kleines magnetisches unifokales ESWT-Gerät, das so konfiguriert ist, dass es über einen Zeitraum von acht Wochen in einer einzigen Sitzung insgesamt 3.000 Impulse abgibt, wobei 500 Impulse in Abständen von 3 Hz und mit einem Energieniveau von 0,25 mJ/mm² an sechs bestimmte Punkte im Analbereich abgegeben werden.

Die Ergebnisse wurden anhand validierter Fragebögen wie dem National Institutes of Health-Chronic Prostatitis Symptom Index (NIH-CPSI), dem International Index of Erectile Function-Erectile Function (IIEF-EF) und der Visual Analogue Scale (VAS) für Schmerz ausgewertet. Die Ergebnisse der Studie zeigten eine signifikante Verbesserung des NIH-CPSI-Gesamtwertes am Ende des Behandlungszeitraums und vier Wochen nach der Behandlung in der ESWT-Gruppe im Vergleich zur Placebogruppe. Darüber hinaus gab es bemerkenswerte Verbesserungen in den Bereichen Schmerz und Lebensqualität. Auch die sexuelle Funktion verbesserte sich in der Behandlungsgruppe signifikant. Die Autoren berichten in der Dezember-Ausgabe 2024 des Fachjournals PROSTATE INTERNATIONAL über keine schweren Nebenwirkungen, was die Sicherheit der ESWT bei der therapeutischen Behandlung von CP/CPPS unterstreicht. (la/bs)

Autoren: Hur KJ, Bae WJ, Ha US, Kim S, Piao J, Jeon KH, Cheon CW, Kang DU, Lee JW, Shin D, Kim SW. Korrespondenz: Sae Woong Kim, Department of Urology, Seoul St. Mary’s Hospital, College of Medicine, The Catholic University of Korea, 222, Banpo-daero, Seocho-gu, Seoul 06591, Korea. E-Mail: ksw1227@catholic.ac.kr Studie: Safety and efficacy of extracorporeal shockwave therapy on chronic prostatitis/chronic pelvic pain syndrome: a prospective, randomized, double-blind, placebo-controlled study. Quelle: Prostate Int. 2024 Dec;12(4):195-200. doi: 10.1016/j.prnil.2024.06.003. Epub 2024 Jun 13. PMID: 39735201; PMCID: PMC11681323. Web: https://www.sciencedirect.com/science/article/pii/S2287888224000345

KOMMENTAR Wird die Stosswellenlithotripsie eine Behandlungsoption bei chronischer Prostatitis sein? Das wissen wir noch nicht. Die vorläufigen Ergebnisse sind vielversprechend, und vielleicht wird sie zu einer Alternative für Patienten, bei denen die medikamentöse Therapie nicht geholfen hat.
Autor: Dr. med. Luca Afferi, Oberarzt i.V. Urologie, Kantonsspital Aarau AG