Systematisches Review über virtuelle Nachsorge nach Kataraktoperation

CATARACT Toronto – Die Kataraktoperation ist ein sicherer und häufig durchgeführter Eingriff. Nachsorgeuntersuchungen dienen der Überwachung hinsichtlich auftretender Komplikationen. An der Temerty Faculty of Medicine der University of Toronto, Kanada, gingen Angelica Hanna et al. der Frage nach, ob die virtuelle postoperative Nachsorge eine sichere Alternative zur persönlichen Untersuchung darstellt.

Medline, Embase und CINAHL wurden von Beginn an bis Oktober 2023 nach relevanten Artikeln mit Originaldaten durchsucht. Es wurden Studien eingeschlossen, die erstens Patienten einschlossen, die nach einer Kataraktoperation postoperative Termine für eine virtuelle Nachsorge (d.h. Telefon- oder Videoanruf) erhielten, und zweitens über das Outcome der Patienten berichteten. Das Bias-Risiko wurde mit den Bewertungsinstrumenten Newcastle-Ottawa und ROB2 bestimmt. Für die Zusammenfassung der Ergebnisse wurden deskriptive Statistiken verwendet. Die Die PRISMA-Richtlinien (Preferred Reporting Items for Systematic Reviews and Meta-Analyses) wurden eingehalten.

Insgesamt ergab die Literaturrecherche 1.710 Datensätze mit sieben Studien, die in das Review einbezogen wurden. Die sieben Studien berichteten über 2.113 Kataraktoperationen bei 1.994 Patienten. Die Studien wurden zwischen 2004 und 2020 durchgeführt. Die meisten Studien (5/7) schlossen nur Patienten mit unkomplizierter Kataraktoperation ein. Die virtuellen Nachsorgen wurden alle telefonisch durchgeführt. Die Nachsorgeanrufe erfolgten zu unterschiedlichen Zeitpunkten, darunter am 1. (n = 3), 7. (n = 2) und 14. (n = 1) postoperativen Tag. In zwei der Beobachtungsstudien wurden die telefonisch nachbeobachteten Patienten direkt mit einer Kontrollgruppe verglichen, die persönlich nachuntersucht wurde. Es gab keine signifikanten Unterschiede in der Komplikationsrate (p = 0,22) oder der Sehschärfe (p = 0,28) zwischen diesen Nachbeobachtungsgruppen. Keine der Studien berichtete über schwerwiegende Nebenwirkungen durch den Ersatz persönlicher Nachuntersuchungen durch telefonische Nachsorge. Eine Studie verwendete virtuelle Nachsorge in Kombination mit persönlichen Untersuchungen für ältere Patienten und ergab, dass zusätzliche telefonische Nachsorge mit einer kürzeren postoperativen Genesungszeit und einer geringeren Angst der Patienten assoziiert war. Drei Studien berichteten über die Wahrnehmung von telefonischer Nachsorge durch die Patienten. Ein gemeinsamer Aspekt war, dass die Patienten telefonische Nachsorge bevorzugten und als bequemer fanden empfanden als persönliche Nachuntersuchungen.

In der elektronischen Vorabpublikation im Oktober 2024 beim JOURNAL OF CATARACT & REFRACTIVE SURGERY kamen die Autoren zu dem Ergebnis, dass virtuelle Nachsorge für Patienten mit unkomplizierter Kataraktoperation eine sichere Alternative zur persönlichen Konsultation zu sein scheint und von den Patienten bevorzugt wird. Diese Schlussfolgerungen seien jedoch aufgrund der begrenzten Literaturbasis als vorläufig anzusehen und weitere Studien seien erforderlich. (bs)

Autoren: Hanna A, Martinez DL, Popovic M, Ike K Ahmed I, Teichman J. Korrespondenz: Dr. Joshua Teichman, 2201 Bristol Circle, Suite 100, Oakville, ON L6H 0J8, Canada. E-Mail: josh.teichman@gmail.com Studie: Virtual Follow-Up after Cataract Surgery: A Systematic Review. Quelle: J Cataract Refract Surg. 2024 Oct 17. doi: 10.1097/j.jcrs.0000000000001571. Epub ahead of print. PMID: 39418044. Web: https://journals.lww.com/jcrs/abstract/9900/virtual_follow_up_after_cataract_surgery__a.503.aspx