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Fachverlag und Nachrichtenagentur

SWISS OPHTHAL

Analyse der Schweizer Ergebnisse der EBO-Umfrage zur Ausbildung in der Kataraktchirurgie

CATARACT Strassburg – Eine Reihe von Studien untersucht die Ergebnisse einer Umfrage des European Board of Ophthalmology (EBO) zur Ausbildung in Kataraktchirurgie in Europa. Rémi Yaïci vom Department of Ophthalmology des Strasbourg University Hospital, Frankreich, und europäische Kollegen analysierten die Schweizer Kohorte und konzentrierten sich dabei auf das einzigartige Ausbildungsprogramm in der Schweiz. Die europäische Umfrage identifizierte im Allgemeinen zwei Modelle: die Ausbildung aller ophthalmologischen Assistenzärzte in Kataraktchirurgie und ein «High-Volume-Surgery» -Modell, bei dem nur ein Teil der Ärzte die Kataraktchirurgie nach der Assistenzzeit erlernt. Die Umfrageergebnisse der Schweizer Teilnehmer an den EBO-Examen 2018 bis 2022 wurden ausgewertet und mit den wichtigsten Kohorten aus Deutschland, Frankreich und Spanien verglichen.

Von den 251 angeschriebenen Personen haben 87 (34,7%) den Fragebogen beantwortet. Die meisten (70,1%) hatten das EBO-Examen zwischen 2021 und 2022 abgelegt, die Mehrheit der Teilnehmer war männlich (55,2%) mit einem Durchschnittsalter von 34 Jahren und sie kamen aus zwölf verschiedenen Kantonen. Zwei Drittel (68,8%) der Befragten hatten während ihrer Assistenzzeit keine Schritte eines kataraktchirurgischen Eingriffs am Patienten durchgeführt. Insgesamt gaben 22,1% an, zehn oder mehr Trainingseinheiten an einem Virtual-Reality-Simulator absolviert zu haben, 5,8% berichteten dieses an künstlichen Augen getan zu haben und 21% gaben an, mit Tieraugen trainiert zu haben. Es zeigte sich ein signifikanter Unterschied in der Selbsteinschätzung zwischen Teilnehmern mit zehn oder mehr Trainingseinheiten und Teilnehmern ohne spezifisches Training in vier Schlüsselbereichen: Selbstvertrauen und Fähigkeit, Kataraktoperationen durchzuführen (p = 0,006), schwierige Fälle zu behandeln (p = 0,027), mit Komplikationen wie einem hinteren Kapselriss umzugehen (p = 0,031) und Hornhautnähte durchzuführen (p = 0,023).

Wie die Autoren in der elektronischen Vorabpublikation beim EUROPEAN JOURNAL OF OPHTHALMOLOGY im Dezember 2024 beschreiben, passt die Schweiz damit in die Modellgruppe der «High-Volume-Surgery» nach der Assistenzzeit. Umfangreiches simulationsbasiertes Training steigert das Selbstvertrauen bei der Durchführung kataraktchirurgischer Eingriffe deutlich; ein Effekt, der in Ländern mit praktischen Schulungen bereits während der Facharztausbildung weniger ausgeprägt ist. (bs)

Autoren: Yaïci R, Khamsy L, Potic J, Dhubhghaill SN, Sanogo M, Lefebvre F, Aclimandos W, Asoklis R, Atilla H, Creuzot-Garcher C, Curtin D, Cvenkel B, Flanagan L, Kivelä TT, Maino A, Costa RM, Filipe HP, Stopa M, Strong B, Tassignon MJ, Ivekovic R, Priglinger S, Sturmer J, Bourcier T. Korrespondenz: Rémi Yaïci, Department of Ophthalmology, Strasbourg University Hospital, NHC, University of Strasbourg, Strasbourg, France. E-Mail: remi.yaici@chru-strasbourg.fr Studie: Cataract surgical training: Analysis of the results of the European Board of Ophthalmology survey in the Swiss cohort. Quelle: Eur J Ophthalmol. 2024 Dec 12:11206721241304052. doi: 10.1177/11206721241304052. Epub ahead of print. PMID: 39665176. Web: https://journals.sagepub.com/doi/10.1177/11206721241304052