Skip to main content

Fachverlag und Nachrichtenagentur

Review und Metaanalyse: Leichter Vorteil der Facedown- Position nach Makulaforamenchirurgie, insbesondere bei grossen Foramen

SURGICAL RETINA Newcastle upon Tyne – Die Notwendigkeit und Dauer einer Facedown-Positionierung (FDP) bei Patienten nach Vitrektomie mit Gastamponade bei idiopathischem Makulaforamen (FTMH) wird kontrovers diskutiert. Einheitliche konsentierte Richtlinien fehlen. Die internationalen Autoren um Raffaele Raimondi vom Newcastle Eye Centre am Royal Victoria Infirmary in Newcastle upon Tyne, Vereinigtes Königreich, führten dazu ein systematisches Review sowie eine Metaanalyse durch. Ausgewertet wurden individuelle Patientendaten von randomisierten kontrollierten Studien in den Datenbanken MEDLINE, Embase und Cochrane Library sowie in klinischen Studienregistern von Januar 2000 bis März 2023, die die FDP mit keiner FDP (nFDP) verglichen. Einbezogen wurden alle Erwachsenen mit idiopathischem FTMH, bei denen eine Vitrektomie mit Gastamponade durchgeführt worden war. Die wichtigsten Ergebnisparameter waren der primäre Verschluss des Makulaforamens und die postoperative Sehschärfe nach 6 Monaten oder zum nächstmöglichen Zeitpunkt. Von acht geeigneten Studien lieferten fünf individuelle Patientendaten für 379 Augen und wurden in die Analyse eingeschlossen. Die adjustierte Odds Ratio (OR) für den primären Verschluss mit FDP im Vergleich zu nFDP betrug 2,41 (95% Konfidenzintervall [KI] 0,98 bis 5,93; p = 0,06; Evidenz mit niedriger Vertrauenswürdigkeit). Dies entspricht einem Risikoverhältnis (RR) von 1,08 (1,00 – 1,11) und einer notwendigen Anzahl von Behandlungen (numbers needed to treat, NNT) von 15 entspricht. Die FDP-Gruppe zeigte eine mittlere Verbesserung der postoperativen Sehschärfe von -0,08 Logarithmus des minimalen Auflösungswinkels (logMAR) im Vergleich zur nFDP-Gruppe (-0,13 bis -0,02; p = 0,006; Evidenz mit niedriger Vertrauenswürdigkeit). Bei Teilnehmern mit grösseren Löchern mit einem minimalen linearen Durchmesser von ≥ 400 μm waren die Vorteile sicherer: Die adjustierte OR für den Verschluss lag zwischen 1,13 und 10,12 (p = 0,030; NNT 12), mit einer mittleren Verbesserung der Sehschärfe von -0,18 bis -0,01 logMAR (p = 0,022). Jeder zusätzliche Tag FDP war mit einer verbesserten Chance auf anatomischen Erfolg (adjustierte OR 1,02 bis 1,41; RR 1,00 bis 1,02; p = 0,026) und Verbesserung der Sehschärfe (-0,02 logMAR; -0,03 bis -0,01; p = 0,002) verbunden, möglicherweise mit einem Plateau nach 3 Tagen. In der elektronischen Vorabpublikation beim Fachjournal OPHTHALMOLOGY im August 2024 fassen die Autoren zusammen, dass diese Studie Evidenz niedriger Konfidenzstufe dafür liefert, dass die Facedown-Positionierung die anatomischen und visuellen Ergebnisse der Makulaforamenchirurgie geringfügig verbessert. Sie weisen darauf hin, dass der Effekt bei Makulalöchern über 400 μm grösser sein könnte. Die Ergebnisse unterstützen die Empfehlung der FDP für Patienten mit Makulalöchern über 400 μm bis weitere Studien vorliegen. (bs)

Autoren: Raimondi R, Tzoumas N, Toh S, Sarohia GS, Phillips MR, Chaudhary V, Steel DH; Facedown Positioning Study Group. Korrespondenz: David H. Steel, MD, FRCOphth, Biosciences Institute, Newcastle University, International Centre for Life, Central Parkway, Newcastle upon Tyne NE1 3BZ, UK. E-Mail: David.steel@ncl.ac.uk Studie: Facedown Positioning in Macular Hole Surgery: A Systematic Review and Individual Participant Data Meta-Analysis. Quelle: Ophthalmology. 2024 Aug 13:S0161-6420(24)00483-4. doi: 10.1016/j.ophtha.2024.08.012. Epub ahead of print. PMID: 39147105. Web: https://www.aaojournal.org/article/S0161-6420(24)00483-4/fulltext