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Fachverlag und Nachrichtenagentur

Konzept zur Diagnostik und Therapie immunvermittelter Augenerkrankungen

KORNEA / UVEA Ithaca – Eine immunvermittelte Augenentzündung ist eine häufige klinische Diagnose bei Pferden mit Keratitis und Uveitis. Diese Diagnose wird als Ausschlussdiagnose gestellt, nachdem sorgfältig versucht wurde, eine andere zugrunde liegende Ursache der Entzündung, insbesondere eine Infektion oder eine Krebserkrankung, auszuschließen. Kelly E. Knickelbein vom Department of Clinical Sciences des Cornell University College of Veterinary Medicine in Ithaca im Bundesstaat New York, Vereinigte Staaten und dieihre Co-Autorin Mary E. Lassaline betonen, wie wichtig es ist, die Liste der Differentialdiagnosen zu berücksichtigen, um eine möglichst genaue klinische Diagnose zu stellen und die entsprechenden therapeutischen Entscheidungen zu treffen. Angesichts der Neigung von Pferden, eine infektiöse Keratitis zu entwickeln, sollte bei jeder Hornhaut mit Zellinfiltrat eine Hornhautinfektion (insbesondere eine bakterielle, Pilz- oder Mischinfektion) als erstes in Betracht gezogen werden.

Wenn andere Ursachen ausgeschlossen werden können, ist die immunvermittelte Augenentzündung der Oberbegriff für die idiopathischen Erkrankungen. Sie ist in der Regel nicht ulzerativ und durch Hornhauttrübung (Infiltrat, Fibrose und Ödem) und Vaskularisation gekennzeichnet, deren Schweregrad stark variieren kann. Rassenbedingte Prädispositionen sind nicht beschrieben und die Erkrankung tritt häufiger einseitig, aber auch beidseitig auf.

In der Praxis wird das Ansprechen auf ophthalmische und systemische entzündungshemmende oder immunmodulierende Medikamente zur Unterstützung der Diagnose einer immunvermittelten Augenentzündung herangezogen; bei Infektionen oder Krebserkrankungen sind diese Medikamente jedoch häufig kontraindiziert. Eine immunvermittelte Keratitis, die nicht auf eine medikamentöse Therapie anspricht, kann am besten mit einer therapeutischen und diagnostischen lamellären Keratektomie behandelt werden, um die Antigenlast in der Hornhaut zu reduzieren und eine definitive Diagnose durch die Histopathologie zu erhalten. Der Artikel, der in der August-Ausgabe 2024 des Fachjournals VETERINARY CLINICS OF NORTH AMERICA: EQUINE PRACTICE erschienen ist, fasst das aktuelle Verständnis und den Ansatz der Autoren zur Diagnose und Behandlung von immunvermittelter Keratitis und rezidivierender oder schleichender immunvermittelter Uveitis bei Pferden übersichtlich zusammen. (bs)

Autoren: Knickelbein KE, Lassaline ME. Korrespondenz: Kelly E. Knickelbein, Department of Clinical Sciences, Cornell University College of Veterinary Medicine, 930 Campus Road, Ithaca, NY 14853, USA. E-Mail: kek248@cornell.edu Studie: Approach to Immune-mediated Ocular Diseases. Quelle: Vet Clin North Am Equine Pract. 2024 Aug;40(2):275-286. doi: 10.1016/j.cveq.2024.04.003. Epub 2024 May 27. PMID: 38806348. Web: https://www.sciencedirect.com/science/article/abs/pii/S0749073924000294